Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
g >Bestellungen werden in allen Buch- nnd Knnst-
'!bandlnnaen. sowie von allenPostämtern und
Ze itungsexpeditionen angenoniinen.

Moderne Romantik.

(Schluß.)

-j- ^ . Erscheinen wöchentlich. Subscriptionspreis YV jIN

J?ll= für den Band von 24Nu»nnern 3 fl. 36 kr. AV’

od. 2 Rthlr. Einzelne Nnminern kosten 12 kr. od. 8 ggr.

Sir John beugte wiederum seine lange Gestalt und
küßte die Hand der Dame, wobei er eine besondere geschickte
Kopfwendung machen mußte, um den Widerstand, den seine
lange Nase bei dieser Exekution geleistet haben würde, zu um-
gehen. Unserm Freunde stieg das Blut nach dem Gesichte,
seine Galle regte sich, er wandte sich ab.

„Der Anfang, eine bessere männliche Generation zu er-
ziehen, muß damit gemacht werden, daß man den Körper

stählt und die physische Natur zur vollsten Entwickelung bringt.
Nur in einem gesunden Körper kann auch eine gesunde Seele
wohnen. Sir John ist auch hierin auf dem besten Wege;
er ist ein sehr kühner Reiter, denn er macht z. B. auf seinem
Pony oft einen Spazierritt auf der zerfallenen Ringmauer
dieser Burg, um auch, wie er sagt, in den Stunden, wo
er mich nicht sehen kann, mir möglichst nahe zu sein," flötete
die Dame schalkhaft blickend. „Er hat auch große Gewandt-
heit in der Waffenführung und würde darin keinem mittel-
! alterlichen Ritter nachstehcn; er hat sie in unzähligen Zwei-
kämpfen glücklich bewährt."

Nach dieser Aufzählung seiner guten Eigenschaften beugte
Sir John wiederum seine hohe Gestalt und küßte schweigend
die schöne Hand der Sprecherin. — Dem Rechtscandidatcn
schwamm's vor den Augen; es war ihm, als drehe sich die
Stube mit ihm im Kreise herum.

„Apropos, mein Herr! verstehn Sie sich auch auf diese
edle ritterliche Kunst?" lvandte sich die Dame besänftigend
an ihn.

„O, meine Gnädige, ich wünschte Ihnen eine Probe
j davon gleich hier ablegen zu können," entgegnete er mit
i unterdrückter Wuth und einem herausfordernden Seitenblick
auf den Engländer, der ihm mit einem spöttischen auf halbem
, Wege begegnete.

„Nun, dazu könnte Rath werden," scherzte die Dame,
die ergrimmten Rivalen lächelnd überschauend; „ich liebe
dieses ritterlich-romantische Wettkämpfen, wo sich ächte Mannes-
. kraft Hervorthun kann; ich denke in diesem Punkte wie eine
Engländerin und bin selbst auch etwas erfahren darin. Meine
Burg entbehrt nach dem Muster des Mittelalters der Rüst-
kammer nicht."

„Dbnt is snre! — ich — ich kenne schon die eleganten
| Herrchen der Salons! die silberbcschlagenen Spazierstöckchen

8
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Moderne Romantik"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Auseinandersetzung
Degen
Konkurrent
Schrecken <Motiv>
Karikatur
Zimmer <Motiv>
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 15.1852, Nr. 345, S. 65
 
Annotationen