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3. Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- ^ «» L»

-—_ ^Handlungen, sowie von allen Postämtern und O «M»

8 eitungsexpeditionen angenommen.

Erscheinen wöchentlich. Subscriptionspreisfür vy
den Band von 24 Nummern 3 fl. 36 kr. N.-W.I A Y' *)1,‘
ob. 2 Rthlr. Einzelne Nummern kosten l2kr. oder 4 Sgr.

! Plastik" war en drouillon vollendet, als mich Jenny
erinnerte an meine Toillete zu dem Balle, den
I Hofrath Bockshorn zur Geburtstagsfeier des Tau-
phin's gab, zu denken, um — wie das naseweise
Ting gar nicht übel bemerkte, „aus den Armen der
Musen in die der Grazien zu eilen."

Ich hatte ein Kleid aus lichtgrüner CrZpe ge-
wählt; der Rock war auf der linken Leite mit fünf
Bogen von grünseidenem Band geschmückt, die sich
durch Bandschleifen untereinander verschwistertcn. Auf
! der rechten Seite entsproßte eine bezaubernde Guir-
lande von Epheu und wilden Rosen, die sich von
der Taille senkrecht on bas in immer mehr sich ver-
1 jungenden Zweigen verlor. Das enterieure des knap-
pen Leibchens war eine oebello von Band, die zu
i beiden Seiten in kleinen Bogen ihr Dasein endete,
j und eine wundervolle oouronns, ebenfalls aus Epheu
! und ivilden Rosen gebildet, küßte ä la Maria Stuart
; mit flüchtigen: Hauche meine — eben nicht allzu
! unphrenologische Stirne; (wie viel Spaß machte
mir nur das enorme Entzücken, das der gute Di'.
Schewe an ihr hatte beim praktischen Cursus!) Zu
beiden Seiten der Torsade an der Revers meines
■ Hauptes waren grünseidene Bandbogen mit herab-
hängenden Enden, die sich lose ans die dxaules herab-
j sehnten, mittelst Diamant- Nadeln befestigt, deren
zauberischer Schimmer wie der hellblinkendc Sirius
j von meinem Haupte herniederstrahlte. Eben hielt
j ich vor meiner Psyche, der losen Schmeichlerin,

! noch eine letzte, strenge Revue. — nachdem ich mein
superbe gesticktes mouedoir nochmals mit Patchouli
gelabt hatte, (zu beständigem Souvenir an meine engel-
gleiche Cathinka, von welcher ich seit jenem Septcmber-

Patchouli oder des Onkels Wahn.

(Schluß.)

V.

Lun di, den 22. September 1851 (Abends 77« Uhr.)

Es schlug sechs Uhr; ich klappte den mit einer allerliebsten bron-
cenen Minerva-Büste geschmückten Deckel meines Jnks zu, legte meine
Queen-Victoria-Feder bei Seite, und meine für den siebenzehnten
Band des „ Damen-Conversations-Lexieons" (Ah-Au) zu liefernde
Fragmentarische Dissertation: „Die Amaranth Oskars von Redwitz
in ihrer Stellung zu den neuesten Evenements der elektrischen Galvano-

:r
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Patchouli oder des Onkels Wahn"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Körperliche Untersuchung
Schädel <Motiv>
Karikatur
Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 15.1852, Nr. 339, S. 17

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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