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10 .Bestellungen werden in allen Buch- nnd Kunst- T Erscheinenivvcheiillich. Subskriptionspreis! -y\r <35,

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Münchhausens selige Erben und Nachfolger.

Büttner, Wehncke und Consorten.

„Nun, so laß mal höre», wie war es denn?" —

„Wir hatten Feigen und Rosinen in Konstantinopel ge-
laden, und lagen schon segelfertig im Phosphorits, als unser
Kaptain Klaus Nielsen aus Blanckenese durch die Mackler
hörte, es wären in Konstantinopel ein dreißig bis scchsund-
drcißig Oxhoft Rosenöl billig zu haben. Sie sollten ver-
auktionirt werden. Dieses Rosenöl gehörte zur Berlasscn-
schaft des Pascha von Damaskus, den sic strangulirt hatten.
Wir mußten aber bis zur Auktion noch ei reu drei Wochen
loarten. Es waren die Hundstage, das Gericht hatte Ferien.

! Der Kadi hatte den Schlüssel mitgenommen, aber beim
Auktions-Kommissarius konnte man Proben von dem Rosenöl
kriegen. Klaus Nielsen gab mir sin kleines Fläschchen
das ich immer bei mir trug. Das riecht nun so stark, davon
könnt Ihr Euch keinen Begriff machen." — „Kinders", sagt
der Kaptain, „ohne das Rosenöl fahre ich nicht weg — wir
warten — Ihr könnt Alle ans Land gehen! Tu, Wehncke,
nimm dich in Acht, mit die Döhrens (Mädchen) hier ist ni ch
zu spassen!" — „Ach Kaptain," lache ich — „Et ward
woll so schlimm nich sien" — „Na, nimm dich in Acht,
j sage ich noch ein Mal!" „Kinders, ein hübscher Junge war
ich, gesund nnd frisch, einundzwanzig Jahre alt, blaue Augen,

! blonde, dichte Locken ans dem Kopf, Zähne wie die Perlen,

! nicht so gelb, wie sie jetzt von die Priemchers (Kautaback)
sind. Meine blaue Jacke, mein lackirtcr Hut stand mir gut!
Ich ging täglich in ein türkisches Kaffeehaus, das ein Mal-
teser-Renegat hielt, mit Namens Jussuf Ben Schulze! Eines
Tages sagt er zu mir: „Hier könnte Einer ein Glück machen.
Der Sultan sucht einen deutschen Gärtner! Tausend Beutel,
freie Ration, frei Logis. Alle Jahre einen Ehrenpelz, zwei
paar Pantoffeln und frei von Bastonnade!" — „Tnnner-

wkhnckk in Konstantinopkl.

„Hör 'mal Wehncke", sagte der Schiffsmackler Glück,
sie eines Bormittags bei Wettern sitzen. „Du warst za
der Türkei! Ist es denn wirklich so streng mit diesen

.Kinders," sagte Wehncke, „das kann ich gerade nicht
,en; aber aufrichtig, mir hätte meine Verwegenheit ,m
irein des Sultans in Konstantinopel bald das Leben ge-
tet. Hätte ich nicht so vortrefflich schwimmen können^
ire es um mich geschehen gewesen. So aber bin ,ch noch
t diesem lahmen Bein abgekommen.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Münchhausens selige Erben und Nachfolger"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Flasche
Fass
Lügenerzählung
Rosenöl
Karikatur
Reisender <Motiv>
Abfüllverfahren
Satirische Zeitschrift
Türken <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 15.1852, Nr. 346, S. 73
 
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