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Pläsir-Reise des Herrn Blaumaier und seiner Frau Nanni
Eisenach.
Die Reisenden besichtigten die Wartburg, und sehen auch das
Zimmer, in welchem (nach Ausspruch des Cicerone) Luther
die Bibel übersetzen mußte.
Sie sehen auch den Mönch und die Nonne, die von wegen
unerlaubten Rendezvous hier versteinert wurden; gar grauß-
lich anzuschauen.
„Du Nanni, dös muaß a vornehmer Herr sein, seine Hal-
tung, sein g'spreizter Gang haben so was von an Baron.
Der Herr kommen gewiß a scho weit her/' Herr. „Ich!
nein, ich bin der Kellner." Nanni. „Sie! sie san der
Kellner! der Seppl beim Bräuwastl bei uns ist auch a Kell-
ner, aber so schaut er net aus."
Engländerin. „Kellner! ich will kauf von sie,, swei Natur-
feif; halte sein Hand auf wenn er Geld aab genug, so sage
gut." Nanni. „Aber der Spitzbua säckelt ja die Engländerin
ganz aus, der kimmt ja in d'Höll." Blaumaier. „Der
kimmt net in d'Höll, dort herrscht Heulen und Zähnklappern,
und der hat kein Einzigen mehr im Mund."
„Ich habe den Hut getragen! ich das Paraplui! ich
den Shawl! ich das Sacktuch! einen Koffer ich! den
andern ich k.“ Herr Blaumaier sieht sich in einem
Moment um einen halben Thaler leichter.
Blaumaier ist kaum aus dem Wagen gestiegen, als er von
Heerde Raubvögel angefallen wird, welche fragen, ob er
nicht eine Droschke wünsche.
Herr
einer
Redactio»: Caspar Braun und Fricdr. Schneider. — München, Verlag von Braun & Schneider
König!. Hof- und Ilniv.-Buchdrnckerei von Dr. C- Wolf * Sohn in München.
Pläsir-Reise des Herrn Blaumaier und seiner Frau Nanni
Eisenach.
Die Reisenden besichtigten die Wartburg, und sehen auch das
Zimmer, in welchem (nach Ausspruch des Cicerone) Luther
die Bibel übersetzen mußte.
Sie sehen auch den Mönch und die Nonne, die von wegen
unerlaubten Rendezvous hier versteinert wurden; gar grauß-
lich anzuschauen.
„Du Nanni, dös muaß a vornehmer Herr sein, seine Hal-
tung, sein g'spreizter Gang haben so was von an Baron.
Der Herr kommen gewiß a scho weit her/' Herr. „Ich!
nein, ich bin der Kellner." Nanni. „Sie! sie san der
Kellner! der Seppl beim Bräuwastl bei uns ist auch a Kell-
ner, aber so schaut er net aus."
Engländerin. „Kellner! ich will kauf von sie,, swei Natur-
feif; halte sein Hand auf wenn er Geld aab genug, so sage
gut." Nanni. „Aber der Spitzbua säckelt ja die Engländerin
ganz aus, der kimmt ja in d'Höll." Blaumaier. „Der
kimmt net in d'Höll, dort herrscht Heulen und Zähnklappern,
und der hat kein Einzigen mehr im Mund."
„Ich habe den Hut getragen! ich das Paraplui! ich
den Shawl! ich das Sacktuch! einen Koffer ich! den
andern ich k.“ Herr Blaumaier sieht sich in einem
Moment um einen halben Thaler leichter.
Blaumaier ist kaum aus dem Wagen gestiegen, als er von
Heerde Raubvögel angefallen wird, welche fragen, ob er
nicht eine Droschke wünsche.
Herr
einer
Redactio»: Caspar Braun und Fricdr. Schneider. — München, Verlag von Braun & Schneider
König!. Hof- und Ilniv.-Buchdrnckerei von Dr. C- Wolf * Sohn in München.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Pläsir-Reise des Herrn Blaumaier und seiner Frau Nanni"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 15.1852, Nr. 345, S. 72
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg