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_^Handlungen, sowie von allen Postämtern und
Zeitun g s exp e d iti o n e n angenommen.
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ro fli)«! preis sür den Band von 24 Nummern 3 st. 36 kr.I
R.-W od.2 Rtblr. EinzelneNnmmern kostenI2kr.N.-W.od.3ggr.
XV. Dd.
Neue Reisen des wohlangesebenen Bürgers und jetzt Rentiers Graf aus Pirna
bei Dresden.
(Schluß.)
Auf einer Stadtzion setzte sich ein sehr gebildeter junger Mensch in unser
Kuhbö, welcher es mir erklärt hat, wie es eichentlich mit den Thöleck-
grafen zugeht, von welchen der Draht immer neben die Eisenbahn hergeht.
Dazu braucht man nämlich die Oeleckderziehtöd, was in der Nacht von
selbst klingelt, um die Bahnwerter zu wecken und welches Jeden einen
Schlag giebt, welcher sich etwa unterstehen will, das Ohr an den Draht
zu halten, um etwa eine Töpcsche zu belauschen. So kamen wir unter
einer sehr lehrreichen Konpfersazion in Leipzig an, wo uuö uugefehr so
zwei bis dreihundert Hausknechte von jeden Alter und Geschlecht auf den
Bahnhof empfing, welche größtentheils alle mit rothe Schirzen und Zikarren
bekleidet waren. Diese brillteu uns an, als ob wir
daub weren, wie zum Ecksembel: „Stadt Rom,
Stadt Hamborg, Stadt Wien, Stadt Bres-
lau, Stadt Kotha" und was sonst noch für Städte
auf die Landkarte liegen. Da ich nun dachte, dieses
weren Reisegelegenheiden nach diesen Ortschaften, so
sagte ich: „Nein, ich danke Ihnen, wir bleiben in
Leibzig." Nun erklerte mir aber einer der Herren
Hausknechte, daß sie nur die Rebresindanten von die
Firmas von ihre Hohtells weren und daß sie nur
hieher geschickt würden, damit ein Wirth den andern
seine Gäste wegfinge.
Mein Reisegeserde von vorhin hatte mir aber schon
unterwegs das Hohtell di Bolohnigeh einsohlen, wo
es sollte ganS beim» sein, denn ich wollte nun einmal
nowel lvschircn.
Ich gab daher Fritzen unfern Mantelsack, ließ mir
dann die Richtung beschreiben, wo meine Obärsche
liegen thäte und so verliefen wir den Bahnhof. Kaum
waren wir aber vor der Thiere, so stirzten wieder
so ungcfchr mehrere hundert zerlumbigte Gasseujun-
gen von 10 — 40 Jahren entgegen und schrieen:
„Habn Se nischt nich zu tragen? Soll ich Sie sih-
ren?" und so ähnliche Redensartigkcitcn. Ich wies
jedoch diesen Böbcl mit vieler Wirde von mir und da
einige nicht gutwillig gehen wollten, so drohte ich mit
meinen Stocke. Aber ich hatte jedoch dieses kaum ge-
than, so sielen auch einige Duzend von dieser Bande
über meinen Fritze her, der mit den Mantclsack den
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XV. Dd.
Neue Reisen des wohlangesebenen Bürgers und jetzt Rentiers Graf aus Pirna
bei Dresden.
(Schluß.)
Auf einer Stadtzion setzte sich ein sehr gebildeter junger Mensch in unser
Kuhbö, welcher es mir erklärt hat, wie es eichentlich mit den Thöleck-
grafen zugeht, von welchen der Draht immer neben die Eisenbahn hergeht.
Dazu braucht man nämlich die Oeleckderziehtöd, was in der Nacht von
selbst klingelt, um die Bahnwerter zu wecken und welches Jeden einen
Schlag giebt, welcher sich etwa unterstehen will, das Ohr an den Draht
zu halten, um etwa eine Töpcsche zu belauschen. So kamen wir unter
einer sehr lehrreichen Konpfersazion in Leipzig an, wo uuö uugefehr so
zwei bis dreihundert Hausknechte von jeden Alter und Geschlecht auf den
Bahnhof empfing, welche größtentheils alle mit rothe Schirzen und Zikarren
bekleidet waren. Diese brillteu uns an, als ob wir
daub weren, wie zum Ecksembel: „Stadt Rom,
Stadt Hamborg, Stadt Wien, Stadt Bres-
lau, Stadt Kotha" und was sonst noch für Städte
auf die Landkarte liegen. Da ich nun dachte, dieses
weren Reisegelegenheiden nach diesen Ortschaften, so
sagte ich: „Nein, ich danke Ihnen, wir bleiben in
Leibzig." Nun erklerte mir aber einer der Herren
Hausknechte, daß sie nur die Rebresindanten von die
Firmas von ihre Hohtells weren und daß sie nur
hieher geschickt würden, damit ein Wirth den andern
seine Gäste wegfinge.
Mein Reisegeserde von vorhin hatte mir aber schon
unterwegs das Hohtell di Bolohnigeh einsohlen, wo
es sollte ganS beim» sein, denn ich wollte nun einmal
nowel lvschircn.
Ich gab daher Fritzen unfern Mantelsack, ließ mir
dann die Richtung beschreiben, wo meine Obärsche
liegen thäte und so verliefen wir den Bahnhof. Kaum
waren wir aber vor der Thiere, so stirzten wieder
so ungcfchr mehrere hundert zerlumbigte Gasseujun-
gen von 10 — 40 Jahren entgegen und schrieen:
„Habn Se nischt nich zu tragen? Soll ich Sie sih-
ren?" und so ähnliche Redensartigkcitcn. Ich wies
jedoch diesen Böbcl mit vieler Wirde von mir und da
einige nicht gutwillig gehen wollten, so drohte ich mit
meinen Stocke. Aber ich hatte jedoch dieses kaum ge-
than, so sielen auch einige Duzend von dieser Bande
über meinen Fritze her, der mit den Mantclsack den
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Neue Reisen des wohlangesehenen Bürgers und jetzt Rentiers Graf aus Pirna bei Dresden"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 15.1852, Nr. 352, S. 121
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg