So geht cs mit den Ueberraschungcn und wenn Zivei j
denselben guten Gedanken haben.
Spekulativ.
Hausfrau: „Ich gebe gern 12 Mark Lohn monatlich,
verlange aber außer der Hausarbeit iu erster Linie Liebe zu
Kindern, denn wie Sie sehen, gibt es bei mir solche zu
versorgen!" — Dienstmädchen: ,,Nn', die Hausarbeit Ihn'
Im Moorbad mit der Eisenbahn
Kommt Herr Revisor Bimmcrl an,
Dieweil ihn quält im linken Fuß
Ein böser Rhenmntissimns.
ich schon für 12 Mark, aber wissen Sie was, legen Sie noch
3 Mark d'ranf, dann Hab' ich auch Liebe zu Kindern."
Die Mvvrbadkur
oder
merkwürdige Heilung eines Rheumatismus.
Specnlativ.
Gute Gedanken.
hingen, deren Platz nun ein paar Landschaften einnahmen.
Endlich kam ihm ein guter Gedanke. Der Weihnachts-
abend war mit Tannenreis und Lichterglauz in die Welt ge-
zogen. In einen großen Pelz gehüllt, begab sich Onkel Moritz
in die Behausung der jungen Leute. Unter dem Arme trug
er ein geheimnißvvlles Packet. Bei seinem Eintritt in das
Zimmer flog ihm Lieschen seelcnvergnügt um den Hals, und
auch Fritz lächelte zufrieden, als er die reichen Gaben, die der
Onkel ausbrcitete, in Augenschein nahm. Nun holten auch
Fritz und Lieschen ihre Geschenke für den Oheim herbei —
aber noch immer waren die Mienen des Onkels geheimnißvoll,
wie der verhüllte Gegenstand, den derselbe jetzt endlich zur
Hand nahm und mit bewegtem Herzen Lieschen überreichte. j
Die Hülle fiel, ein heller Aufschrei der Freude folgte — cs
war Lieschens Portrait, von einem geschickten Künstler copirt und
so nmgemalt, daß das Gesicht nach der entgegengesetzten Seite
gerichtet war. So mußte sic im Bilde ihren Geliebten Friß
anseheil und der Grund des Aergers war für immer gehoben.
Aber wo war Fritz? — Er war beim ersten Anblick von Lieschens
Portrait verschwunden. War er unwohl geworden? Onkel
Moritz und Lieschen gingen, ihn zu suchen — sie fanden ihn.
Mit verschränkten Armen stand er im „guten Zimmer", dicht
vor dem Svpha und starrte hinauf zu seinem Bildnisse, das
er von Künstlcrhand hatte nmmnlcn lassen und welches nun
ebenfalls nach der entgegengesetzten Seite sah. Auch Fritz
hatte einen guten Gedanken gehabt: er wollte Lischen und den
Onkel mit seinem umgemalten Portrait überraschen. Beide
Bilder blicken jetzt gerade wie vordem in voller Gemüthsrnhe
nach der andern Richtung. Armer Fritz! Armer Onkel Moritz!
denselben guten Gedanken haben.
Spekulativ.
Hausfrau: „Ich gebe gern 12 Mark Lohn monatlich,
verlange aber außer der Hausarbeit iu erster Linie Liebe zu
Kindern, denn wie Sie sehen, gibt es bei mir solche zu
versorgen!" — Dienstmädchen: ,,Nn', die Hausarbeit Ihn'
Im Moorbad mit der Eisenbahn
Kommt Herr Revisor Bimmcrl an,
Dieweil ihn quält im linken Fuß
Ein böser Rhenmntissimns.
ich schon für 12 Mark, aber wissen Sie was, legen Sie noch
3 Mark d'ranf, dann Hab' ich auch Liebe zu Kindern."
Die Mvvrbadkur
oder
merkwürdige Heilung eines Rheumatismus.
Specnlativ.
Gute Gedanken.
hingen, deren Platz nun ein paar Landschaften einnahmen.
Endlich kam ihm ein guter Gedanke. Der Weihnachts-
abend war mit Tannenreis und Lichterglauz in die Welt ge-
zogen. In einen großen Pelz gehüllt, begab sich Onkel Moritz
in die Behausung der jungen Leute. Unter dem Arme trug
er ein geheimnißvvlles Packet. Bei seinem Eintritt in das
Zimmer flog ihm Lieschen seelcnvergnügt um den Hals, und
auch Fritz lächelte zufrieden, als er die reichen Gaben, die der
Onkel ausbrcitete, in Augenschein nahm. Nun holten auch
Fritz und Lieschen ihre Geschenke für den Oheim herbei —
aber noch immer waren die Mienen des Onkels geheimnißvoll,
wie der verhüllte Gegenstand, den derselbe jetzt endlich zur
Hand nahm und mit bewegtem Herzen Lieschen überreichte. j
Die Hülle fiel, ein heller Aufschrei der Freude folgte — cs
war Lieschens Portrait, von einem geschickten Künstler copirt und
so nmgemalt, daß das Gesicht nach der entgegengesetzten Seite
gerichtet war. So mußte sic im Bilde ihren Geliebten Friß
anseheil und der Grund des Aergers war für immer gehoben.
Aber wo war Fritz? — Er war beim ersten Anblick von Lieschens
Portrait verschwunden. War er unwohl geworden? Onkel
Moritz und Lieschen gingen, ihn zu suchen — sie fanden ihn.
Mit verschränkten Armen stand er im „guten Zimmer", dicht
vor dem Svpha und starrte hinauf zu seinem Bildnisse, das
er von Künstlcrhand hatte nmmnlcn lassen und welches nun
ebenfalls nach der entgegengesetzten Seite sah. Auch Fritz
hatte einen guten Gedanken gehabt: er wollte Lischen und den
Onkel mit seinem umgemalten Portrait überraschen. Beide
Bilder blicken jetzt gerade wie vordem in voller Gemüthsrnhe
nach der andern Richtung. Armer Fritz! Armer Onkel Moritz!
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Gute Gedanken" "Speculativ" "Die Moorbadkur oder die merkwürdige Heilung eines Rheumatismus"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 69.1878, Nr. 1730, S. 92
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg