Fliegende Blätter (69.1878 (Nr. 1719-1744))

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Bestrafte Neugierde.

Der Schuster besinnt sich nicht lange, holt einen 100 Mark-
Schein aus seiner Kasse, gibt ihn dem jungen Mann und denkt
sich, als Mitwisser kann ich seinerzeit schon mehr als 20 Mark

pro Stück für meinen Antheil verlangen, wenn nur erst eine
hübsche Portion solcher Scheine fertig ist. Der junge Mann
verspricht den größten Fleiß nud die größte Eile.

Thürc des Zimmerherrn. Keine Antwort. „Ich bin's, machen
Sic auf!" — Wieder keine Antwort. Endlich sprengt der
Schuster die Thürc ein — aber die Stube ist leer — der

junge Mann, der überhaupt nie falsches Geld gemacht
hat, war mit dem 100 Mark-Schein verschwunden auf Nimmer-

wiedersehen, und der betrogene Schuhmacher konnte ihn nicht
einmal nnzeigen, denn er hatte ja selbst ein böses Gewissen.

Brstimmtr Auskunft.

Herr (zu einem Posten): „Seit wann steht denn hier ein
Posten?" — Posten: „Seitdem f halt 's Schilderhaus!
herg'stcllt haben."

Unfehlbares Mittel.

Herr: „Ihr Haarfärbemittel, das ergrautem Haare
seine natürliche Farbe wiedergeben sollte, hat bei mir gar nichts
geholfen!" — Droguist: „Na, da will ich Ihnen hier eine
noch stärkere Tinctur geben; — wenn aber die auch nicht hilft,
dann hat Ihr Haar seine natürliche Farbe überhaupt nie gehabt!"

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