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Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- , Preis des Bandes (26 Nummern) ^.6.70. Bei directem

C) Handlungen, sowie von allen Postämtern und 'IMIl'O» -4A Bezüge per Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich

Zeitungs-Erpeditionen angenommen. -1-« 7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins ^.8.—

Erscheinen wöchentlich ein Mal. Einzelne Nummer 30 ^.

Die Badereise.

(Schluß.)

Werden die Alle Augen machen", kicherte er wohl hundert
vor sich hin. „Freue mich
ntlich darauf. Herein! Morgen,
jer! Na. wissen Sie was Neues?"
„Zu Befehl. Herr Postrath!: Es
über Nacht im Rathhause ge-
:nt." rapportirte die lebende Stadt-
)nik. rsotius Barbier Fischer.
„Sv? Nun ich weiß Ihnen auch
;§ Neues zu erzählen! Ich bin
einig mit mir! Wir reisen!"
„So? Wirklich? Ei! Und wohin?" . . .

„Hähähä — damit Er's aller Welt erzählen kann? Nein,
das besorge ich dies Mal selbst!"

Nach fünf Minuten — kaum daß sich der Barbier entfernt
und die Köchin zur Badereise ihrer Herrschaft gratulirt hatte,
so stürmte bereits die Padde'sche Familie neunhäuptig das

Zimmer des Alten. „Jst's denn wahr? Also wir reisen?
Sage. Väterchen, wohin?"

Als der Jubel sich etwas gelegt, sagte der Hausherr: „Das
Wohin ist und bleibt vor der Hand mein Geheimniß! Habt
Ihr Euch bei der ganzen Sache hinter fremde Leute gesteckt,
so sollt Ihr nun auch zur Strafe die Antwort auf diese Frage
erst durch die zweite Hand erfahren!"

Im Hause wurde das große Ereigniß mit Staunen aus-
genommen. „Die reisen auch? Also endlich doch auch ein-

mal!" — „Wenn's nur auch dazu kommt? Es hat ja jedes
Jahr so geheißen, aber ’S ward niemals was d'raus!" —

„Hm. die glauben wohl für ihre hochschultrigen Töchter auf
der Eisenbahn ein Paar reiche Schwiegersöhne zu erwischen?!"
Doch was störte all' der Klatsch die Glückseligkeit der Padde'schen
Familie, und als nun endlich gegen Abend die Frau Apotheker
heraufgekeucht kam und die Mittheilung machte, der Post-

commissär habe soeben in der Stammkneipe die hohe Tatra
als sein Reiseziel angegeben, (der Apotheker hatte natürlich die
Botschaft per Eilboten seiner Ehefrau depeschirt) da konnte
vollends der Jubel kaum noch eine Grenze finden! In die
hohe Tatra! Ah. wie das schon vorweg wohlthat; in den

Worten schon wiegte sich eine Atmosphäre von lauter Ozon.
In vierundzwanzig Stunden wußte es die halbe Stadt: Pndde's
reisen in die hohe Tatra. Und um diese Sache vollständig
unanfechtbar zu machen, bekam Frau Katharina als Ersatz für
das rcsedafarbige Herbstkleid ein wiesengrundbuntes Sommer-
kleid, aus dem die. ganze Flora der Maiherrlichkeit einem
entgegenlachte!

In die hohe Tatra! Die Herren Sekundaner plünderten
alle ihnen nur zugänglichen Bibliotheken, um ihre geographischen
Kenntnisse über dieses romantische Gebirge zu vervollständigen
und dem Familienkreise allabendlich in kleineren oder größeren
! Dosen zu übermitteln!
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Badereise"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1883
Entstehungsdatum (normiert)
1878 - 1888
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 79.1883, Nr. 1988, S. 065_09
 
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