Amor auf Erden.
163
Mm Olympe vor dem Spiegel
^ Amor steht verschämt, versteckt,
Weil Cultur und Fortschrittswirbel
Ihn allein noch nicht „beleckt".
Rasch entflicht er auf den Erdball,
Eilet zum Confcctionär —
— Frack, Cylinder und Monocle, —
Fertig ist „der junge Herr".
Dann setzt er sich in die Tramway,
Die Arcadien nie gekannt,
Doch vorher noch wird in Eile
Ein Cigarrchen angebrannt.
Und per Bahn geht's stracks dann weiter,
Hastend über Berg und Flur,
Athcmlos und kaum beachtend
All' die Reize der Natur.
Telephon- und telegraphisch
Amor flugs corrcspondirt,
Ja, um Geld zu acquiriren,
B ö r s e n c o u r s e er notirt.
Realistisch sind die Zeiten,
Dampf und Hast um 's Sccptcr ringt, —
Und der frische Sohn der Venus
Fast erschöpft zu Boden sinkt.
Da flog Amor — tief erschüttert
Zum Olympe still empor,
Warf den „jungen Herrn" bei Seite
Und ward „Amor" — wie zuvor!
Liebe — dies Geschenk der Götter,
Braucht nicht Fortschritt, nicht Cultur,
Ewig bleibt sie stets die gleiche
Hcil'ge Stimme der Natur!
Dr. li. Radler.
Und so kam's, daß ganz vergessen
Er — sich selbst zum eig'nen Hohn —
Hcil'gcr Liebe mächtig' Walten,
Seines Daseins Mission.
Und die Menschheit, ihn vermissend,
Frug nach Liebe nimmermehr.
Jeder Bräut'gam sah vor Allem
Daß sein Bräutchen nur recht schwer.
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Mm Olympe vor dem Spiegel
^ Amor steht verschämt, versteckt,
Weil Cultur und Fortschrittswirbel
Ihn allein noch nicht „beleckt".
Rasch entflicht er auf den Erdball,
Eilet zum Confcctionär —
— Frack, Cylinder und Monocle, —
Fertig ist „der junge Herr".
Dann setzt er sich in die Tramway,
Die Arcadien nie gekannt,
Doch vorher noch wird in Eile
Ein Cigarrchen angebrannt.
Und per Bahn geht's stracks dann weiter,
Hastend über Berg und Flur,
Athcmlos und kaum beachtend
All' die Reize der Natur.
Telephon- und telegraphisch
Amor flugs corrcspondirt,
Ja, um Geld zu acquiriren,
B ö r s e n c o u r s e er notirt.
Realistisch sind die Zeiten,
Dampf und Hast um 's Sccptcr ringt, —
Und der frische Sohn der Venus
Fast erschöpft zu Boden sinkt.
Da flog Amor — tief erschüttert
Zum Olympe still empor,
Warf den „jungen Herrn" bei Seite
Und ward „Amor" — wie zuvor!
Liebe — dies Geschenk der Götter,
Braucht nicht Fortschritt, nicht Cultur,
Ewig bleibt sie stets die gleiche
Hcil'ge Stimme der Natur!
Dr. li. Radler.
Und so kam's, daß ganz vergessen
Er — sich selbst zum eig'nen Hohn —
Hcil'gcr Liebe mächtig' Walten,
Seines Daseins Mission.
Und die Menschheit, ihn vermissend,
Frug nach Liebe nimmermehr.
Jeder Bräut'gam sah vor Allem
Daß sein Bräutchen nur recht schwer.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Amor auf Erden"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 89.1888, Nr. 2257, S. 163
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg