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Die beiden Kartenspieler.
Für nichts.
„wann Du die anner' Hälfte frischt, krischt Bei' Kuh Widder!"
Als Michel seinen Nachbar so schnell zugreifen sah, wurde es ihm un-
heimlich zu Muthe und das Gewissen schlug ihm bei dem Gedanken, was seine
liebevolle Gattin wohl dazu sagen würde. Deßhalb nahm er Hannes bei'm
Für nichts.
„Die Kuh muß aus 'm Stall, oder ich geh' nimmer
'nein!" Das wurde dem Michel von seiner besseren Halste
schon zum hundertsten Male gepredigt. Er wußte wohl,
seine „Scheck" war alt geworden, gab längst schon keine
Milch mehr und wurde täglich magerer.
Endlich nahm er sie eines Tages bei'm Horn und
führte sie auf den Markt. Umsonst bot er sie jedem
Handelsmann um einen Spottpreis an. Als der Markt
vorbei war, nahm er seine Scheck wieder, und trat mit
ihr den Rückweg an.
Unterwegs gesellte sich sein Nachbar „Hannes zu
ihm. Diesem klagte er sein Leid und malte ihm dav
Unwetter aus, mit welchem ihn seine „liebe Liefet
empfangen werde. Während Michel sich in dieser Weise
immer mehr in die Wuth hineinredete, sah er eine Kröte
über den Weg Hüpfen. „HanneS", sagte er, „wann Du
die Grott frischt, krischt mci' Kuh!"
Unser HanneS besann sich nicht lange; er griff zu
— und biß der Kröte den Kopf ab. Doch alsbald ließ
ihn sein Appetit im Stiche. „Horch, Michel", sagt er,
Worte und würgte den Rest dieses abscheulichen Leckerbissens hinunter.
Als er damit fertig war, gingen Beide lange Zeit schweigend mit dc>
Kuh, die nun wieder dem Michel gehörte wie zuvor, ihres Weges weiter. Da
sieht Michel stillestehend seinen Freund endlich mit großen Augen an und
'iÄe'vrtvi.V.S'y'^
sagt: „Hannes, warum Hemmer dann
die Grott g'fresse?
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Die beiden Kartenspieler.
Für nichts.
„wann Du die anner' Hälfte frischt, krischt Bei' Kuh Widder!"
Als Michel seinen Nachbar so schnell zugreifen sah, wurde es ihm un-
heimlich zu Muthe und das Gewissen schlug ihm bei dem Gedanken, was seine
liebevolle Gattin wohl dazu sagen würde. Deßhalb nahm er Hannes bei'm
Für nichts.
„Die Kuh muß aus 'm Stall, oder ich geh' nimmer
'nein!" Das wurde dem Michel von seiner besseren Halste
schon zum hundertsten Male gepredigt. Er wußte wohl,
seine „Scheck" war alt geworden, gab längst schon keine
Milch mehr und wurde täglich magerer.
Endlich nahm er sie eines Tages bei'm Horn und
führte sie auf den Markt. Umsonst bot er sie jedem
Handelsmann um einen Spottpreis an. Als der Markt
vorbei war, nahm er seine Scheck wieder, und trat mit
ihr den Rückweg an.
Unterwegs gesellte sich sein Nachbar „Hannes zu
ihm. Diesem klagte er sein Leid und malte ihm dav
Unwetter aus, mit welchem ihn seine „liebe Liefet
empfangen werde. Während Michel sich in dieser Weise
immer mehr in die Wuth hineinredete, sah er eine Kröte
über den Weg Hüpfen. „HanneS", sagte er, „wann Du
die Grott frischt, krischt mci' Kuh!"
Unser HanneS besann sich nicht lange; er griff zu
— und biß der Kröte den Kopf ab. Doch alsbald ließ
ihn sein Appetit im Stiche. „Horch, Michel", sagt er,
Worte und würgte den Rest dieses abscheulichen Leckerbissens hinunter.
Als er damit fertig war, gingen Beide lange Zeit schweigend mit dc>
Kuh, die nun wieder dem Michel gehörte wie zuvor, ihres Weges weiter. Da
sieht Michel stillestehend seinen Freund endlich mit großen Augen an und
'iÄe'vrtvi.V.S'y'^
sagt: „Hannes, warum Hemmer dann
die Grott g'fresse?
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die beiden Kartenspieler"
"Für nichts"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)