Nationalükonomisches Talent.
Aujust: „Jetzt wollen wir 'mal noch den Privatier Schnitze
um een kleenes unverzinsliches Darlehen uf Nimmerwiedersehen an-
jehen!"
Lude: „Aber, Aujust, der gibt uns wieder zwei Pfennige!"
Aujust: „Nu, warum willst De ihm die zwei Pfennige
schenken?!" ___
Bedenklicher Jrrthum.
Die kleine Martha bekommt eine neue französische Erzieherin.
Sie führt dieselbe in die Ahnengalerie mit den Worten: „Yoilä
les änes!“ _
Der alte Spiclmann.
VlK^^Iie jauchzten wir Alle so frank und frei
In der Jugend elysischem Glanze!
Wie sonnig prangte der schwellende Mai —!
Das Leben glich einem Tanze!
Nun will sich grämliche Noth und Pein
In Sinn und Seele uns schleichen;
Verglimmen soll uns der lockende Schein,
Die Blumen sollen erbleichen!
Wie kosten wir Alle so frei und frank,
Wo immer ein Mägdlein erglühte!
Ihr Göttergestalten, so wonnig und schlank,
Wie standet ihr herrlich in Blüthe!
Nur tief in den Knochen das männliche Mark,
Das trotzt noch dem eklen Zerstieben,
Und es hebt sich die Faust noch verwegen und stark,
Als war' ihr die Jugend geblieben.
Was nutzt mir das Mark und was nutzt mir die Faust,
Wenn das Herz, das entflammte, versprüht ist.
Der alte Spielmann.
Wir küßten und kos'ten in Hütte und Schloß,
Wir kos'ten in Keller und Kammer...
Nun blieb uns von dem, was die Jugend genoß,
Ach, nur der moralische Jammer!
Die Zeit hat längst uns die Flügel versehrt, —
Vom Kirchthurm pfeifen's die Spatzen;
Grau schimmert der Bart und der Nordwind fährt
Brutal uns über die Glatzen.
Aujust: „Jetzt wollen wir 'mal noch den Privatier Schnitze
um een kleenes unverzinsliches Darlehen uf Nimmerwiedersehen an-
jehen!"
Lude: „Aber, Aujust, der gibt uns wieder zwei Pfennige!"
Aujust: „Nu, warum willst De ihm die zwei Pfennige
schenken?!" ___
Bedenklicher Jrrthum.
Die kleine Martha bekommt eine neue französische Erzieherin.
Sie führt dieselbe in die Ahnengalerie mit den Worten: „Yoilä
les änes!“ _
Der alte Spiclmann.
VlK^^Iie jauchzten wir Alle so frank und frei
In der Jugend elysischem Glanze!
Wie sonnig prangte der schwellende Mai —!
Das Leben glich einem Tanze!
Nun will sich grämliche Noth und Pein
In Sinn und Seele uns schleichen;
Verglimmen soll uns der lockende Schein,
Die Blumen sollen erbleichen!
Wie kosten wir Alle so frei und frank,
Wo immer ein Mägdlein erglühte!
Ihr Göttergestalten, so wonnig und schlank,
Wie standet ihr herrlich in Blüthe!
Nur tief in den Knochen das männliche Mark,
Das trotzt noch dem eklen Zerstieben,
Und es hebt sich die Faust noch verwegen und stark,
Als war' ihr die Jugend geblieben.
Was nutzt mir das Mark und was nutzt mir die Faust,
Wenn das Herz, das entflammte, versprüht ist.
Der alte Spielmann.
Wir küßten und kos'ten in Hütte und Schloß,
Wir kos'ten in Keller und Kammer...
Nun blieb uns von dem, was die Jugend genoß,
Ach, nur der moralische Jammer!
Die Zeit hat längst uns die Flügel versehrt, —
Vom Kirchthurm pfeifen's die Spatzen;
Grau schimmert der Bart und der Nordwind fährt
Brutal uns über die Glatzen.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Bedenklicher Irrthum" "Der alter Spielmann"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1892 - 1892
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 97.1892, Nr. 2449, S. 7
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg