Fliegende Blätter (97.1892 (Nr. 2449-2474))

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Schnell fertig.

. Kein Scherz, Fräulein Irma; aus Liebe zu mir sind
bereits zwei Mädchen wahnsinnig geworden und
Sic sollten mich wirklich nicht lieben können?"

„Nein, Herr Lieutenant!" „Also schon drittes
wahnsinniges Mädchen!"


Eine hohe Gesellschaft.

„Was ist denn hier los?" — „Die Frau Thurm-
wächterin hat heute

Kaffee-Kränzchen!"

In der Stadt

An der Stadt heißt's a'
Fräul'n

Und bei uns heißt's a'
Dirn' —
Aber 'n armen Verliabten
Thu'n all' Zwoa seckir'n.

Bei uns wird's a' Bän'rin,
In der Stadt wird's a'
Frau —

nd ans'« Land.

Aber kennen lernt s' jeder
Nach der Hochzeit erst
g'nau.

In der Stadt heißt's nervös
Und bei uns heißt's a'
Drach' —

Für den, der's dahoam hat,
Js's a' gleich böse Sach'.

Dr. Granarius.

Eine edle Seele.

Kathi, die Milchfrau, hat einen kränklichen Mann, und da sic der
Baronin immer vorklagt, wie viel das kostet, giebt diese ihr täglich
20 Pfennig', damit ihr Mann etwas besser leben könne. — Das geht so
über ein Jahr fort — da erfährt die Baronin zufällig, daß der Mann
schon über ein Halbjahr tobt sei. Entrüstet darüber fragt sie die Frau
Kathi, warum sie ihr denn nichts vom Tode ihres Mannes gesagt habe.
„Ach, gnädige Frau", antwortet die Wittwe, „weil ich Jhna halt gern
die traurige Nachricht ersparen wollt'!"

Auch ein Genuß.

„Sie, Herr Huber, warum geh'n Sie
eigenrlich so oft in den Circus?"

„Ja, seh'n S', da Hab' i' mei' be-
sondere Freud' d'ran. Wenn i' so
dasitz' und die Kunststückeln anseh', da
freu' i' mi' halt allemal, daß Ich sie nicht zu machen brauch'!"

Redactton: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.

Hiezu eine Anlage.