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Der Wiuterrock.
(Eine naturwiffenschaftliche Studie.)
Der Winterrock erreicht eine Länge von 110—120 Zentimeter,
hat eine schön gefütterte Brust, kurzen, oft sammtartigen Hals und
lange Vorderarme.
Er ist manchmal glatt, manchmal behaart und spielt alle Farben.
Am seltensten ist der weiße, der hellrothe, der rosenfarbene und der
lichtgrüne. Er besitzt 4—5 Taschen. Der Winterrock ist sehr gelehrig;
am leichtesten lernt er das Schießen. Seine Heimat ist der Norden.
In Griechenland, Süd-Italien, Aegypten und Central-Asrika findet
er sich höchst selten. Sein größter Feind ist der nach ihm benannte
Marder, den man in den seltensten Fällen erwischt.
Zu den merkwürdigsten Eigenschaften des Winterrocks gehört
der Sommerschlaf. Wenn nämlich die wärmere Jahreszeit naht,
rollt er sich oft in Gesellschaft von Hunderten seinesgleichen, mit
einer Nummer versehen, in Höhlen zusammen und rührt sich nicht,
bis ihn nicht ein kalter Nordwind aus seinem Schlafe rüttelt.
Hyperbel.
Gast - (der in einem Gasthof einen Knödel servirt erhält, aus
welchem zu seinem Entsetzen ein kleines Härchen ragt): „Jean,
lassen Sie doch den Knödel lieber erst noch ’mal rasiren!"
Ueberlistet.
Herr Privater Stampfer, der draußen in der Gartenvorstadt
wohnt, geht spät Nachts heim. In seiner Brieftasche trägt er eine
größere Sumine. Seine Gedanken beschäftigen sich eben mit einem
Raubmord, der vor wenigen Tagen in dieser einsamen Gegend ver-
übt worden war — da sieht er im Schatten einer Baumgruppe zwei
verdächtige Kerle vor sich steh'n! Was thun? . . Umkehren? . . Die
Beiden haben ihn sicher schon gesehen und würden ihm nach-
Eine sehr traurige Geschichte.
Doch Eifersucht, die beese, schlimme.
Die hat die Ridder ganz bedeert.
Se Hamm gefordert sich im Grimme
Blos über's Schnubbduch mit dem Schwert.
Un wie de Eisenklingen blitzen —
Da stirzt se zwischen sie wie doll
Un hat ooch gleich zwee Hiebe sitzen —
Mer weeß nich, was mer sagen soll!
Noch eemal seifzt se, fällt dann eilend,
Un ach, ihr Lewenslicht erlischt.
Un die zwee Ridder rufen heilend:
„Nu Hamm mer alle Beede Nischt!"
_ ö. L.
Der Wiuterrock.
(Eine naturwiffenschaftliche Studie.)
Der Winterrock erreicht eine Länge von 110—120 Zentimeter,
hat eine schön gefütterte Brust, kurzen, oft sammtartigen Hals und
lange Vorderarme.
Er ist manchmal glatt, manchmal behaart und spielt alle Farben.
Am seltensten ist der weiße, der hellrothe, der rosenfarbene und der
lichtgrüne. Er besitzt 4—5 Taschen. Der Winterrock ist sehr gelehrig;
am leichtesten lernt er das Schießen. Seine Heimat ist der Norden.
In Griechenland, Süd-Italien, Aegypten und Central-Asrika findet
er sich höchst selten. Sein größter Feind ist der nach ihm benannte
Marder, den man in den seltensten Fällen erwischt.
Zu den merkwürdigsten Eigenschaften des Winterrocks gehört
der Sommerschlaf. Wenn nämlich die wärmere Jahreszeit naht,
rollt er sich oft in Gesellschaft von Hunderten seinesgleichen, mit
einer Nummer versehen, in Höhlen zusammen und rührt sich nicht,
bis ihn nicht ein kalter Nordwind aus seinem Schlafe rüttelt.
Hyperbel.
Gast - (der in einem Gasthof einen Knödel servirt erhält, aus
welchem zu seinem Entsetzen ein kleines Härchen ragt): „Jean,
lassen Sie doch den Knödel lieber erst noch ’mal rasiren!"
Ueberlistet.
Herr Privater Stampfer, der draußen in der Gartenvorstadt
wohnt, geht spät Nachts heim. In seiner Brieftasche trägt er eine
größere Sumine. Seine Gedanken beschäftigen sich eben mit einem
Raubmord, der vor wenigen Tagen in dieser einsamen Gegend ver-
übt worden war — da sieht er im Schatten einer Baumgruppe zwei
verdächtige Kerle vor sich steh'n! Was thun? . . Umkehren? . . Die
Beiden haben ihn sicher schon gesehen und würden ihm nach-
Eine sehr traurige Geschichte.
Doch Eifersucht, die beese, schlimme.
Die hat die Ridder ganz bedeert.
Se Hamm gefordert sich im Grimme
Blos über's Schnubbduch mit dem Schwert.
Un wie de Eisenklingen blitzen —
Da stirzt se zwischen sie wie doll
Un hat ooch gleich zwee Hiebe sitzen —
Mer weeß nich, was mer sagen soll!
Noch eemal seifzt se, fällt dann eilend,
Un ach, ihr Lewenslicht erlischt.
Un die zwee Ridder rufen heilend:
„Nu Hamm mer alle Beede Nischt!"
_ ö. L.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Eine sehr traurige Geschichte" "Hyperbel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1892
Entstehungsdatum (normiert)
1887 - 1897
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 97.1892, Nr. 2466, S. 160
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg