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Gedankensplitter.
Berblü m t.
Wenn bit gegen eine Frau un- Die Treue ist das Gedächtniß
galant bist, so betrachtet sie dich des Herzens. «. w
für einen Lümmel — oder sie
ift in dich verliebt. t> 3. Jeder ist seines Glückes Schmied
— das Schicksal muß ihm aber
Sauberkeit ist die Eleganz des j das Eisen wärmen. ß. 3.
Armen. _ w e. ?
Ihr Dichter, die ihr schmerzverzagt
So manches hübsche Wort erstmden,
Das uns von eurem Leide sagt:
Ein Leid, das man in Versen klagt,
Das ist gewiß bald überwunden. 3üi>. «oberidi.
Aus mancher Kritik lernt man
den Kritiker besser kennen, als
den Kritisirten. «
Wenn ein Dieb keine Gelegen-
heit zum Stehlen hat, hält er sich
für einen ehrlichen Mann.
„__ w t
Mser die Menschen alle liebt, der ist ein Held,
Wer einige liebt, dem geht's gut auf der Welt;
Glücklich ist, wer einen nur liebt allein —
Aber, er darf es nicht selber sein. aib. Koinridi
Gast (seine Hütelrechnung lesend): „Sagen Sie 'mal, Kellner,
Zweierlei Standpunkt. hat hier nicht der Schiller übernachtet, bevor er seine „Räuber"
geschrieben?" _
neue Kostüm steht — Du allein verlierst
kein Wort darüber!" — Er: „Ja sieh',
liebes Kind, die anderen Leute verlieren eben
nur Worte — ich aber 's Geld!"
Christnacht in der Fremde.
.. . Nun bist du wiederum erschienen,
Du märchenfrohe Weihnachtszeit —
Du Zauberglück auf Kindermienen! —
— Zu Haus die Christnacht, ich — so weit. .
In fernen Landen muß ich träumen
Von deutscher Tannen würz'gem Duft —
Heut' strahlt's von heil'gen Weihnachtsbäuinen
Daheim in klarer Winterluft!
Das weite Meer trennt mich von Jenen,
Die meine Seele lieb gewann —
Wie sich die bangen Stunden dehnen,
Wenn fiebernd man nicht schlafen kann. .
— Da steigen Heimathsbilder nieder,
Sie plaudern neckisch und vertraut;
Mir ist, als spräch's noch einmal wieder
Im süßen deutschen Märchenlaut!
Daheim die Mutter... in dem Raume,
Den ich als Knabe wild durchsprang —
Es weht vom lichten Tannenbaume
Der Mutterliebe heil'ger Sang.
— O leuchtet näher, fromme Kerzen,
Die nasse Augen ihr bescheint:
Mir träumt, daß ich am Mutterherzen
Sie: „Alle Bekannte sind des Rühmens voll, wie vortheilhaft mir das ! Mich einmal tüchtig ausgeweint! Earl «r°b-.
Gedankensplitter.
Berblü m t.
Wenn bit gegen eine Frau un- Die Treue ist das Gedächtniß
galant bist, so betrachtet sie dich des Herzens. «. w
für einen Lümmel — oder sie
ift in dich verliebt. t> 3. Jeder ist seines Glückes Schmied
— das Schicksal muß ihm aber
Sauberkeit ist die Eleganz des j das Eisen wärmen. ß. 3.
Armen. _ w e. ?
Ihr Dichter, die ihr schmerzverzagt
So manches hübsche Wort erstmden,
Das uns von eurem Leide sagt:
Ein Leid, das man in Versen klagt,
Das ist gewiß bald überwunden. 3üi>. «oberidi.
Aus mancher Kritik lernt man
den Kritiker besser kennen, als
den Kritisirten. «
Wenn ein Dieb keine Gelegen-
heit zum Stehlen hat, hält er sich
für einen ehrlichen Mann.
„__ w t
Mser die Menschen alle liebt, der ist ein Held,
Wer einige liebt, dem geht's gut auf der Welt;
Glücklich ist, wer einen nur liebt allein —
Aber, er darf es nicht selber sein. aib. Koinridi
Gast (seine Hütelrechnung lesend): „Sagen Sie 'mal, Kellner,
Zweierlei Standpunkt. hat hier nicht der Schiller übernachtet, bevor er seine „Räuber"
geschrieben?" _
neue Kostüm steht — Du allein verlierst
kein Wort darüber!" — Er: „Ja sieh',
liebes Kind, die anderen Leute verlieren eben
nur Worte — ich aber 's Geld!"
Christnacht in der Fremde.
.. . Nun bist du wiederum erschienen,
Du märchenfrohe Weihnachtszeit —
Du Zauberglück auf Kindermienen! —
— Zu Haus die Christnacht, ich — so weit. .
In fernen Landen muß ich träumen
Von deutscher Tannen würz'gem Duft —
Heut' strahlt's von heil'gen Weihnachtsbäuinen
Daheim in klarer Winterluft!
Das weite Meer trennt mich von Jenen,
Die meine Seele lieb gewann —
Wie sich die bangen Stunden dehnen,
Wenn fiebernd man nicht schlafen kann. .
— Da steigen Heimathsbilder nieder,
Sie plaudern neckisch und vertraut;
Mir ist, als spräch's noch einmal wieder
Im süßen deutschen Märchenlaut!
Daheim die Mutter... in dem Raume,
Den ich als Knabe wild durchsprang —
Es weht vom lichten Tannenbaume
Der Mutterliebe heil'ger Sang.
— O leuchtet näher, fromme Kerzen,
Die nasse Augen ihr bescheint:
Mir träumt, daß ich am Mutterherzen
Sie: „Alle Bekannte sind des Rühmens voll, wie vortheilhaft mir das ! Mich einmal tüchtig ausgeweint! Earl «r°b-.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zweierlei Standpunkt" "Verblümt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1892 - 1892
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 97.1892, Nr. 2472, S. 214
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg