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ADAM BARTSCH.
1757-1821.

Wir Österreicher haben die Gewohnheit, unsere großen Toten,
wenn sie nicht zufällig Schauspieler sind, bald zu vergessen. An einen
solchen, der vor hundert Jahren starb, wollen wir durch diesen Auf-
satz erinnern, der zum erstenmal für seine Biographie das erreichbare
archivalische Material ausschöpft. Wenn es dadurch notwendig war,
eine Menge trockener Tatsachen zu erwähnen, so möge der Leser
verzeihen. Ein so arbeitsreiches Leben, wie es das von Bartsch war,
läßt sich nicht durch Phrasen wiedergeben.

Am 17. Dezember 1776 hat der damalige Direktor der Hof-
bibliothek, Kollar, an den Obersthofmeister einen Vorschlag über die
Maßnahmen gerichtet, die durch den Tod des Kustos Quandt not-
wendigwurden. Er wollte nicht die Kustosstelle neu besetzen, sondern
in der Erwägung, daß jüngere Kräfte mehr gebraucht würden, den
Gehalt zur Aufbesserung zweier Skripturen verwenden und einen
neuen Skriptor aufnehmen. Über die Person desselben schreibt er:
»Ich erkühne mich Euer hochfürstlichen Durchlaucht einen zwar
jungen, aber seiner unvergleichlichen Kapazität sowohl im Zeichnen
als im Schreiben und untadelhafter Konduite halber sehr tauglichen
Menschen vorzuschlagen. Er ist ein geborner Wiener mit Namen
Adam Bartsch, ein Sohn des Kassiers des Fürsten Schwarzenberg;
nebst seinen von mir schon geprüften Qualitäten gibt er die sicherste

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