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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Editor]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 7.1888

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II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
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Boeheim, Wendelin: Urkunden und Regesten aus der K. K. Hofbibliothek, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5397#0591
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K. k. Hofbibliothek.

CCLXXXI

Auf der neunten und understen stell:

Ain hoches und enges cristalles glasz, obenauf ovado
353'. geschniten und wie spicz|ige diemant erhebt, sambt
seinem deckhl, obenauf ain güldene rosen, und der
fuesz an 2 orten in gold eingefasst. Nota: Dises
glasz ist zerbrochen, der teckhl verhanden.

Ain hoches glats cristallin glasz, oberhalb des fuesz
drei vögl und pluembwerch geschniten, mit aim
gülden raif, sambt seinem deckhl, in gold gefasst,
oben darauf ain güldene rosen, der fuesz auch an
2 orthen in gold gefasst.

Ain bar ärmpäntl von gsundstainen, in gold gefasst.

Ain diefe schalen von weissen stain mit ganz gülden
handheben und fuesz, die handheben mit vier perlen
und vier robin.

Ain cristallener grosser selczamer vogl wie ain drackh,
mit schöner arbait über und über geschniten, im
maul und baiden ohren cristallene tüerl hangen, daz

354. luckh, hals, schwänz und fuesz an drei | orten in
gold gefasst, mit 14 robin und 13 grien stainen,
darinnen weisz geschnite pildlen.

Mer ain ganz guldiner Schreibzeug, darinnen ain ganz
guldens sträpixl, ain ganz guldens püxl zum waax und
ain guldens heft, darinnen ain federmeszerl und
rodiererl, darauf das kaiserlich wappen geschmelzt,
wigt 2 markh 5 lot 3 quintet.

IVler ain ganz guldines jägerhorn, an 3 orten erhebte
Spanische arbait, die gürtl daran von gezognem
gold, ain wündpand und ain guldiner wündstrickh,
an den orten mit gülden beschlecht, wigt 3 markh
1 5 lot.

Item ain ganz guldiner leichter, wie ir durchlaucht in
der kürchen gebraucht, der stil daran mit drei gülden
knöpfen, darzueainganzguldinerpuczer, geschmelzt,
wigt 1 markh 11 lot 3I.'2 quintet.
354'. Mer ain schreibtischl von ebene | holz, ausserhalb mit
34 gülden rosen beschlagen, innwendig mit 8 Schub-
laden und oben in der mite auch unden drei ver-
spürte Schubladen.

In der obersten versperten Schubladen ain register, so
in ain buech gehörig, von zwelf ganz gülden gezog-
nen kettenlen, an aim jeden ain guldines knöpfi,
daran 8 perlen, der knöpf oben daran ist langelet,
über und über mit perl gemacht, auf jeder Seiten in
ainem ganz gülden casten zwen schöne robin, wigt
37 cronen.

Mer in dem ersten schublädl ain ganz guldines clainot,
so man aufthuen kan, darinnen ain kunststuckh von
ainhorn geschnüczlt, ainer zu rosz sambt andern
fügurn, der deckhl innwendig geschmelzt, hangen
daran drei perl, zwo perlen obenauf und hat 6 staind-
len, wigt 9% cronen.

In der andern Schubladen ain clains fläschl von agata,
mit gold eingefasst, sambt seinen ketten. |

355. In disem schublädl ain par augenspiegl, mit gold ein-

gefasst, sambt seinem gülden fuetral, so geschmelzt,

wegen 1 3 cronen.
In der driten schublad ain viereggete ganz guldine

medei, darauf die histori des königs Salomonis mit

den gemainen zwaien weibern.
Mer in diser Schubladen ain ganz guldiner geschmelzter

ring, darinnen das leiden Cristi von painwerch gar

kunstlich geschniten.

In der achten grossen schublad:

Ir durchlaucht wappen, in schmaral geschniten^ mit
gold eingefasst und geschmelzt, das heft daran von
lauter jaspis.

Mer in diser Schubladen ist in ainem papier gewaxen
gold, so im 1 574. jar in Behem im feld bei Prczibram
gefunden worden.

Mer in diser Schubladen ain ganz guldiner nägelestil,
auf welchem ain rosen, darinnen siben robin und
ain diemant, der stingl hat dreu knöpfi, darinnen
sechs robin und sechs klaine diemant mit neglhilsen,
alles von gold, wigt io'/4 cronen. |

In diser schublad ain ganz guldiner compas, wie man's 355'.
auf dem möhr braucht, wigt i2'/2 cronen.

In der driten verschlossnen understen schublad ist gar
ain kunstliche ganz guldine gegossne ringe medei.

In diser understen stell:

Oben am pret an der understen thaten ist ain schene
ganz guldine ketten mit 81 grossen glidern von
doppelten zweiflsknopfen und 81 klaine glider dar-
zwischen, wigt 12 markh 5"2 lot.

An der castenthür hangt ain Spanisch rapier, das creiz
und knöpf auch ortpand von lauter gold geschmelzt,
herrlich schön arbait daran, hat kain messer auch
kain pfriemb.

Ain Türggisch messer in ainer schwarz zappahaut-
schaiden mit dreien beschlächt wie rosen, in jeder
6 robin und in der mitte ain schmeral, daz heft am
messer | von diaspisz mit 14 rubin, in aim grien 356.
seiden und gülden päntl hangend.

Ander casten.

In den negsten casten daran, so grien angestrichen,

darinnen Silbergeschirr :
Auf der rechten hand in casten bei der obersten stell

2 silberne pfannen, 1 silberne schepf-und ain faumb-
kölln, ain voglspisz, ain feurzangen, ain prathaniczl,
ain wasserkeszl mit aim langen stil, darinnen ain
löffl, 6 muschlen, disz alles wigt 13 markh 4 lot.

Ain grosse silberne Jacobsmuschl, innen vergult, wigt

1 markh 2 lot.

Ain silberner wider, 5 markh 8 lot.
Ain silberner äff auf ainer schildcroten, wigt 7 markh
9 lot.

Ain vergulter Jacobsbrueder mit seinem weib, wigt

3 markh 3 lot. |

Ain silberner Bachus, mit laubern und weintraupen 356".
ziert, siezt auf aim silbern eszel mit ainer durch-
brochnen deckhen von weintraupen, wigt 14 markh
14 lot.

Ain silberner habich mit ainer vergulten hauben,

4 markh 10 lot.

Ain ganz silberes rebhuen, wigt 2 markh 2 lot.

Ain silberne luthern, 1 markh 14 lot.

Ain vergulter schener pellican mit drei jungen auf ainem

hochen fuesz, wigt 11 markh 4 lot.
Ain schöner silberner alter Schreibzeug mit vil luckhen,

darauf allerlai keferwerch, auf den Seiten mit ge-

gossnem laub(w)erch, wigt 10 markh 12 lot.
Auf der lingen seiten in dem casten der obern stell:
Zwaisilberne zangen, ainkluppen, ain silberns schrauf-

werch zum giessen, | 2 par giesflaschen, 2 schalen, 357.

2 siedschalen, wegen zusammen r4 markh 13 lot.

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