Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
70/1

Nr. 26. Berlin, den 4. Juni 1854. 7. Jahrgang.


Uiochmkatender.

Monlag, dcn 5. Juni.
Der Französische KriepSminister befiehlt
die Aufnahme Englischer Naiionalinelodieen
in die Zahl der Französischen Armeemärsche
— nur als Vorbereitung zu dem Euro-
päischen Concert.
Dienstag, dcn 6. Juni.
Die Engländer nehmen aus Dankbarkeit
die Marseillaise und Parisienne unter die
Englischen Armeemärsche auf — gleich
falls nur im Interesse deSEuropäischc»
ConcertS.
Mittwoch, den 7. Juni.
Oesterreich und Preußen schreiben noch
einige rückständige Noten— für das E u -
ropäischc Concert.


1
FW
/

Dachenkalender.

Donnerstag, dcn 8. Juni.
Einige Deutsche Staatsmänner eilen
nach Bamberg, um dort ihre in der Eile
vergessenen Stimmen zu holen — skr
das Europäische Concert.
Freitag, dcn 9. Juni.
Die Vorbereitungen zu dem Euro-
päischen Concert sind bereits bis zur
General - Probe gediehen.
Sonnabend, dcn 10. Juni.
Wegen plötzlich eingetretencr Heiser-
keit einiger Mitwirkender kann das Eu-
ropäische Concert zum Beßten
eines schwer kranken Mannes heut
nicht stattfinden.

Humoristisch-satyrischks Wochenblatt.

Dieses Blatt erscheint täglich, mit Ausnahme der Wochentage. — Man abonnirt mit 21 Sgr. vierteljährlich sür 15 Nummern bei allen
Buchhandlungen sowie bei den Postanstalten des In- und Auslandes. Jede einzelne Nummer kostet 1Sgr. Die Redaction.


diesen grünen Schaaren, welche Verwüstung und Schrecken tragen wollen über unsere blühenden Gefilde, über
die Fluren, getränkt von dem Schweiße unsrer armen Bauern, über die Hoffnungen des Volkes!
(D- Arie.g -S)
diesen feindlichen Schwärmen, welche uns die Sonne verfinstern und sich lagern wollen in unfern Marken,
um uns auszusaugen das Mark unsres Lebens, um sich satt zu füttern an unserm Fleiße, zu ersticken die
daseinsfrohen Keime, die fruchtverheißenden Sprossen der Gegenwart!
K r i e
diesen von Osten kommenden Heeren, dieser Landplage, diesem Zuge der Vernichter, die nicht zum ersten
Male ihre Freßwerkzeuge in unfern Provinzen geübt haben, und von denen unsre Väter uns Dinge erzählten,
daß unsre Haare sich zu Berge sträubten, und unsere Platten sich überzogen mit der Blässe des Entsetzens!
(^Bewaffnet euch;^)
Sie dürfen nicht lebend unser Land wieder verlassen! Ihre Leichen müssen unsre Felder bedecken und
vorgeworfen werden den Thieren, so da von Träbern leben!
-vjM) Noch rostet manche Flinte traurig im einsamen Wan-schranke,
gefürchtet von euren Frauen, angestaunt von euren Kindern ob der Wunder, die sie einstmals in der Hasen-
haide vergangener Zeit verrichtet-Holt sie hervor!
Schärfet eure Schwerter aufs Neue,
die, dem Dienste des Kriegsgottes entfremdet, abgestumpft worden im weiblichen Dienste der Küche!
Rüstet euch, ihr Flegel, spitzt euch, ihr Gabeln,
schaaret euch, ihr Bauern und Städter! Geht den Vernichtern entgegen! Schlagt sie zu Boden, und feiert eure
Siegestänze auf der Wahlstatt erst wenn ihr sie Alle, Alle ausgerottet! Denn schon melden die Zeitungen-
 
Annotationen