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Nr. LR Berlin, den 5. März 1854. 7. Jahrgang.


Huriioristilch-sntyril'chks w och Ml litt.

Dieses Blalt erscheint täglich, mit Ausnahme der Wochentage. — Man abonnirt mit 2l Sgr. vierteljährlich siir >5 Nummern bei allen
Buchhandlungen sowie bei den Postanstalten des In- und Auslandes. Jede ei»,eine Nummer kostet I Sgr. Die Redaction.


Immer drohender treten die unheilverkündenden Wetterzeichen am Europäischen Horizonte auf. Immer
drückender und schwüler wird die Lust, und immer dichter und schwärzer aufeinander gethürmt hangen des
Donners Wolken schwer herab auf Ilion.
Die Himmelsbatterien sind geladen. Der Cherub mit der flammenden Lunte steht da,
des Winkes zum Abfenern gewärtig, und der zweizeilige gereimte Wetterprophet des Neuen
Preußischen Zuschauers ist mit dem Forscher der geheimen Naturkräfte in der Volkszeitnng
wenigstens darin einig,
wir ein Donnerwetter kriegen müssen! Ws-
(^^Wns sollen wir hier in Berlin thun?^^)
Sollen wir den Parapluie von Französischer Seide und Englischem Fischbein ausspanncn?
Oder sollen wir in dem Vestibüle des rlv irussiv untertretend vor dem drohenden Unwetter
Schutz suchen?
Der Parapluie kann vom Sturm zerrissen und geknickt werden, und das Mol <Ik Ilii88ie liegt
— an der Nkederlagstraße! Darum wählen wir
^ Kerns von Beiden!^
Darum bleiben wir neutral! Auf eigenen Füßen wollen wir stehen, und wäre der Boden
noch so schlüpfrig und unterwühlt! Auf eigene Hand wollen wir die Schläge des Blitzes pariren, und
unserer eigenen Haut wollen wir uns selbst gegen das cindringcnde Unwetter wehren!
So wird es gehen und so muß es gehen! Und geht es nicht — nun dann — wie sagt der Ber-
liner?— es ist meinem Vater schonst janz recht! Warum kooft er mir keene Handschuhe nich!
Kladderadatsch.
 
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