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Berlin, den 1. October 1854.

7. Jahrgang

Nr. L«.


wochenkatender.

Montag, den 2. October.
Paris.
Hier bringt fast jede Zeitung — Nichts,
Doch die Pariser wissen — Etwas!
Vienstag, den 3. October.
London.
Hier spricht man von der Ostsee — Nichts,
Doch kommt zurück wohl nächstens —
Etwas!
Mittwoch, den 4. October.
Krimm.
Noch immer hört und sieht mau — Nichts,
Doch Nächstens gibt eS sicher — Etwas!

wochmklilmdel-.

Vonnerstag, den 5. October.
Hessen-Cassel.
Der Handel steht, eS geht fast — Nicht»
Doch überS Meer geht mehr als —
Etwa»!
Freilag, den 6, Oktober.
Schlesien.
Wir haben Alle leider - Nichts!
Doch Jeder gibt uns Gottlob — Etwas.
Sonnabend, den 7. Oktober.
Berlin.
Hier macht noch stet» auS Etwas —
Nichts
Und ebensoauSNichts noch — Etwas —
Kladderadatsch.

Humoristisch sollilische.«. Mochi'iMill.

Mit dem I. October beginnt ein neues Quartal. Wir bitte» nm recht frühzeitige Erneuerung des Abonne-
ments bei den Buchhandlungen und Postämtern des In- und Auslandes, da wir später nicht dafür einstehen können,
die bereits erschienenen Nummern »och vollständig nachzulicsern. Die Berlagshandlung.

-M) Tagesbefehl des Kladderadatsch.
Kameraden!
Der Tag der Entscheidung ist gekommen! Was wir längst vorhergesehen, ist endlich
Er soll uns nicht unvorbereitet finden! Was an uns lag, haben wir gethan, um in thatenreicher
Muße für die Stunde des Angriffs uns zu rüsten. Jetzt hat sie geschlagen! Jetzt ist es an Euch! Jetzt
thut Ihr das Eure! Jetzt gilt es muthig anzugreifen! Und habt Ihr keinen Andern, dann —
greift Euch selbst an^T^o
mit 2L Silbergroschen! Einundzwanzig Silbergroschen! Ein wahrer Spottpreis im Ver-
gleich zu der durch dies Handgeld erkauften Ehre, dem großen Heere unserer Abonnenten beigczählt zu
werden — der großen Armee, deren Namenslisten einst im Pantheon der Weltgeschichte zur Kennt-
niß und Nacheiferung späterer Geschlechter aufgehängt zu werden den gegründetsten Anspruch zu haben nicht
ganz ungeeignet scheinen zu dürfen in der Lage sich befinden möchten!
Haltet Euch tapfer
Je mehr von uns gefangen werden, desto reicher ist unsere Beute! Je mehr von Ench
bleiben , desto unvergänglicher unser Ruhm!
Das Opfer ist klein, der Preis ist groß! Leicht ist das Mühen, herrlich der Lohn, und —
Thut Ihr nur Eure Pflicht: wir müssen siegen!
Der Tag ist da — wir sind bereit zum Kriegen!
Kurz ist der Schmerz, und ewig das Vergnügen!

MMerMilsch.
 
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