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Nr LI.

Berlin, den 2. Juli 1854.

7. Jahrgang.

Wochmkatender.

Montag, dcn 3. Juli.
„Der frühere Preußische Artillerie-Lieu-
tenant Grach soll zum Commandanten
von Silisiria ernannt worden sein" —
erfährt die Volkszeitung.
Dienstag, den 4. Juli.
„Der pp. Grach. angeblich früher Preu-
ßischer Artillerielieutenant, soll nur simpler
Kanonier gewesen sein" — erfährt die
Neue Preußische Zeitung.
Mittwoch, den 5. Juli.
„Der bekannte tapfere Commandant von
Silistria, Herr von Grach, soll die
Stelle eines Oberbefehlshabers im Türki-
schen Heere erhalten haben" — erfährt die
Volkszeitung.

f/x.






Wochmkvlt'iMr.
Donnerstag, dcn 6. Juli.
„Ein gewisser Grach oder Kracht,
von dem'in letzter Zeit bei Gelegenheit
der Assaire von Silistria in einigen Blättern
die Rede war, soll früherbin einige Zeit
beim Train in Spandau gestanden haben"—
erfährt die Neue Preußische Zeitung.
Freitag, dcn 7. Juli.
„Der durch seine fabelhafte Kühnheit
wie durch seine militairischen Talente
berühmte Türkische Generalseldmarschall
Grach Pascha dürfte bald noch eine
höhere Charge vom Sultan erhalten" —
erfährt die VolkSzcilung.
Sonnabend, de» 8. Juli.
„Der angeblich frühere Trainsoldat Krack
oder Knack oder dergleichen soll nie dem
Preußischen Heere angehört, sondern früher
nur mit alten Uniformen gehandelt haben"—
erfährt die NeuePreußische Zeitung.
Kladderadatsch.

Hmnoriflisch-sal,irisches Woche,Matt.

Diese« Blatt erscheint täglich, mit Ausnahme der Wochentage. — Man abonnirt mit 21 Sgr. vierteljährlich für 15 Nummern bei allen
ndeS. Jede einzelne Nummer kostet 1 Sgr. Die Redaktion.
ein TeMment.MsL
Fast sämmtliche Europäische Zeitungen brachten vor einiger Zeit die verschiedenartigsten Mittheilungen
über ein Testament, das der Herrscher eines Landes, in welchem sonst weder ein altes noch ein neues
Testament geduldet wird, hinterlassen haben soll. Aber selbst die sonst beßtnnterrichteten Blätter waren
nicht im Stande, den Wortlaut des gedachten Actenstückes wiederzugeben.
Von allen den großartigen Anstrengungen, die wir beim Schluß des Quartals gewöhnlich machen, um
durch neue Wahrheiten alte Leser zu fesseln und durch wahre Neuigkeiten neue Leser zu ge-
winnen, ist uns nun glücklicher Weise diejenige gelungen, welche in der Besitzergreifung dieses fabelhasten
Schriftstückes gipfelte. Wir säumen nicht, dasselbe der Geschichte und unfern Abonnenten mitzutheilen:
„kal'V» est 8LplentiL qua re^itui' inuntluz! Wie wenig gehört dazu, ein Paar Witze zu machen, und
wie Wenige können selbst dieses Wenige! Also haben wir heute, wo wir uns noch im Besitze aller unserer
geistigen Kräfte befinden, wohlbedachte Bestimmungen getroffen, wie es dereinst nach unserem Ableben mit dem
Welttheil gehalten werden soll, den wir ganz den unsrigen zu nennen leider noch nicht Zeit und Gelegen-
heit gehabt. Demnach vermachen wir den Unsrigen:
1834: Z 183«:
Lonstantinopel und die Türkei — I Die Völker vom Tajo bis zur Themse —
crbZ) 1833: ^ so daß also 1837:
Die Provinzen von dem Tiber bis zur Seine — H Ein einiges Europäisches Loncert bestimmt stattfindet.
Sollte jedoch wegen eingetretener schlechter Witterung dies nicht möglich sein, so findet das
Concert in den bekannten geschloffenen Localen wie bisher statt!"
* *
Wir wissen diesem denkwürdigen Vermächtniß nichts weiter hinzufügen, als die Worte des Dichters:
Abonnire wer bis heute
Sich an Kladderadatsch erfreut —
Und wen er noch nicht erfreute, ... .. .
Abonnire drauf noch heut! rLllttOOksttOMsttz.
 
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