Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 74.1924

DOI Artikel:
Dekorative Techniken: gestickte Bilder
DOI Artikel:
H.: Sebastian Osterrieder: zu seinem 60. Geburtstag
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.8625#0007
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ELSBETH ALTHE1MER

Tag und Nacht, farbige WolU und Seidenstickerei

des Grubenemails verlangt), größere Flächen anzu*
weisen, wodurch diese einen ähnlichen bedeutenden
Vortrag bekommen, wie in der monumentalen Glas*
maierei. Der lebensvolle Glanz aber, den farbige Seiden,
Garne in tausend schimmernden Stimmungen strahlen,
gibt diesen strengen Formen eine wundervolleWärme,
einen koloristischen Reiz, den glühenden Atem farbiger
Leidenschaft, wie den duftigen Hauch feinschwingender
Seelen, ohne auch nur einmal die rein dekorative Linie
zu verlieren. Hier hat die Technik, bzw. die strenge
Einhaltung der technischen Grenzen und Ausdrud<s*
möglichkeiten etwas geschaffen, was durch die Kom*
bination von charakteristischer Einfachheit in der
Bildung des Begriffs, also der zeichnerischen Gründl
formen, mit dem Wohligen, Veredelnden, Künstler*

ischen,also der Koloristik, vorbildlich ist: Ein Muster-
beispiel der dekorativenTeehniken. In einer Ausstellung,
die Elsbeth Altheimer in den Räumen unserer Halle
kürzlich veranstaltet hat, ist auch zum Ausdrud<
gekommen, daß diese ihre Technik in allen möglidten
Gegenständen verwendbar gemacht werden kann. Wir
sahen Kissen, Dedcen, Lampenschirme, rein modische
Artikel: Hüte, gestickte Knöpfe, Damenkleider und
noch manches andere, ein Beweis, daß die einfachsten
Mittel die reichste Verwendung, die breitesten Möglich*
keiten und die schlagendste Wirkung garantieren,
namentlich wenn sich, wie bei Elsbeth Altheimer, eine
sichere Beherrschung der Technik mit einem gediegenen
Entwurf, der von vornherein aus dem Geiste der
Technik geboren ist, verbindet. — seh —

SEBASTIAN OSTERRIEDER

ZU SEINEM 60. GEBURTSTAG

Am 20. Januar 1924 vollendete Bildhauer Sebastian
Osterrieder, seit vielen Jahrzehnten Mitglied des
Bayerischen Kunstgewerbevereins, sein sechzigstes
Lebensjahr. Wir benützen gerne die Gelegenheit, in
unserer Zeitschrift dieses Tages zu gedenken und dem
Jubilar, der mit seinen lieblich*eigenartigen Schöpfungen
so häufig unsere Ausstellungen durch eine besondere

Note bereicherte und belebte, unsere Glüd<wünsche
zu entbieten.

Osterrieder ist geboren zu Abensberg in Nieder*
bayern. Familiäre Verhältnisse hemmten lange Zeit
seinen sehnlichsten Wunsch, sich der Bildhauerei zu
widmen, bis es ihm endlich gelang, nach tüchtiger band*
werklicher Schulung in die Klasse von Professor W.

5
 
Annotationen