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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 7.1896

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Hofmann, Albert: Die Berliner Gewerbeausstellung 1896, [2]
DOI Artikel:
Rosenberg, Marc: Werke der mittelalterlichen Giesskunst in den Beziehungen zwischen Niederrhein und Oberrhein
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https://doi.org/10.11588/diglit.4885#0177
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WERKE DER MITTELALTERLICHEN GIESSKUNST.

153

mit den kostümirten Besitzern
der Läden und Schänken und
ihren Gehilfen zu einem an-
mutigen, lebhaften und male-
risch bewegten, dabei so ech-
ten, wie es der vorübergehende
Charakter der ganzen Veran-
staltung nur irgendwie zu-
lässt, Städtebild der vergange-
nen Zeit, in welcher Berlin
noch mehr jenes still beschau-
liche Dasein führte, in welches
nur die freilich oft herein-
gebrochenen Kriegszeiten eine
Abwechselung brachten. Das
Kunstgewerbe im engeren
Sinne des Worts kommt in
Alt-Berlin nur zu einer
gelegentlichen Geltung; die
Hauptbestimmung dieses be-
zaubernden Städtebildes liegt
in der künstlichen und künst-

■n

lerischen Zuriickversetzung des
Besuchers in Zeiten, in wel-
chen im Vergleich zu heute
das Leben des Einzelnen da-
hin floss wie ein ruhiger
Strom, dessen Rauschen dem
Nachbar kaum bemerkbar war
und der selten die Ufer durch-
brach. Das ist heute anders,
und in diesem bei dem Besuche
Alt-Berlins zum Bewusstsein
kommenden Gegensatze liegt
der Hauptreiz dieser Veran-
staltung.

Mit dieser kurzen Schilde-
rung derselben sei die Dar-
stellung des äußeren Bildes
der Ausstellung abgeschlossen
und mit dem folgenden Auf-
satze der Bericht über das Aus-
stellungsgut selbst begonnen.
(Fortsetzung folgt.)

Leuchter für die Johanniskircke in Giessen, nach Zeichnungen von Architekt
H. Gkiseiiach ausgeführt von Hofkunstschlosser Paul Marcus, Berlin.

Gemalter Fries zwischen den Dachsparren des Fischereigebäudes der Berliner Geweihe-Ausstellung.

WERKE DER MITTELALTERLICHEN GIESSKUNST
IN DEN BEZIEHUNGEN ZWISCHEN NIEDERRHEIN UND OBERRHEIN.

ENN man erwägt, wie die technische Her-
stellung von Gusswerken zu mehrfacher Wieder-
holung ein und desselben Modells herausfordert,
so muss es selbst für das Mittelalter überraschend er-
scheinen, wie selten man an verschiedenen Orten ganz
gleichen Gusswerken begegnet. Wohl sind allgemeine

Verwandtschaften durch Tradition der Werkstätten,
wie bei den Löwenköpfen an Bronzethüren, Überein-
stimmungen durch bekannte symbolische Beziehungen,
wie bei den Adlern an den romanischen Leuchtern,
Einflüsse eines großen Künstlers, wie in den Gravi-
rungen nach dem Meister E S vielfach nachgewiesen.
 
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