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IX

DIE KLASSISCHEN LÄNDER SEIT 1870

ie neue Bewegung in der »Archäologie des Spatens«,
die gegen 1870 einsetzte, haben wir nach drei Ge-
sichtspunkten verfolgt. Die Hauptplätze des griechischen
Kultus führten uns sowohl in die klassische wie in die spät-
griechische Zeit; die Stadtanlagen gehörten wesentlich der helle-
nistischen und der römischen Epoche an; Schliemann und seine
Nachfolger erschlossen nach rückwärts ein volles Jahrtausend und
mehr vorhellenischer Kultur und Kunst. Neben diesen großen
Gesamtzielen der Forschung ergab sich aber noch eine ganze
Reihe von Einzelaufgaben, die bald ein zufälliger Fund stellte,
bald ein bestimmter wissenschaftlicher Plan hervorrief. Es ist in
einer bloßen Übersicht kaum tunlich, allen diesen Einzelforschungen
nachzugehen; wir wollen uns, zunächst auf dem engeren klassischen
Boden, mit denen begnügen, die für die Archäologie entweder
ein neues erhebliches Resultat ergeben oder bedeutende neue
Probleme gestellt haben.

Die Vasenkunde erweiterte, zuerst durch die Entdeckung
des geometrischen, sodann durch die des »mykenischen« Stils,
ihr Gebiet nach rückwärts in ungeahnter Weise. Die nahezu
unverwüstliche Tonware bietet ja das sicherste und überall sich
findende Anzeichen menschlicher Kultur. Die verschiedenen
Gattungen der Tonware, ihre Entwicklung in Form und Zierat,
liefern das wertvollste Hilfsmittel zur Erkenntnis entfernter Kultur-
 
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