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VI

GRIECHISCHE KULTSTÄTTEN

is in den Beginn der sechziger Jahre war der Strom

der archäologischen Entdeckungen fast ohne Unter-
brechung dahingerollt; zuletzt hatte er in Newtons Wein-
asiatischen Unternehmungen von neuem eine Höhe erreicht, die
an den Beginn des Jahrhunderts gemahnte. Jetzt folgte eine Pause,
nur durch einzelne Entdeckungen unterbrochen.

Im Jahre 1862 unternahmen Ernst Curtius und die Archi-
tekten Karl Bötticher und Heinrich Strack eine Studienreise nach
Athen. Curtius untersuchte besonders die sogenannten Payx-
höhen in topographischem Interesse; Bötticher richtete seine Studien
auf die Bauten der Akropolis; Strack begann die Aufdeckung des
gänzlich verschütteten Dionysostheaters. — Im nächsten Frühjahre
ward unweit Roms bei Prima Porta, den alten Saxa Rubra, wo
einst Konstantin sich die Weltherrschaft sicherte, die Villa der
Kaiserin Livia entdeckt, mit landschaftlichen Wandmalereien und
so mit der Statue ihres Gemahls, dem authentischsten Bilde Augusts, 712
das durch seinen höfisch beziehungsreichen Panzerschmuck und
durch lebhafte Farbspuren gerechtes Aufsehen erregte. — Auch
die Stadt Rom bot Neues aus augustischer Zeit. Im Jahre 1861
erwarb Napoleon III. von der entthronten Neapler Königsfamilie
die Villa Faraese auf dem Palatin und beauftragte den römischen
Ingenieur und Architekten Pietro Rosa mit der Freilegung der
alten Kaiserpaläste, so weit sie in jenen Bereich fielen. Diese
Ausgrabungen hatten überaus reichen Erfolg für die Kenntnis
der palatinischen Bauten, besonders des flavischen Palastes, eine
 
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