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VIII

PRÄHISTORIE UND GRIECHISCHE VORZEIT

on den Zeiten des niedergehenden Altertums wendet
sich der Blick zurück zu den Anfängen. Wieder ein-
mal ist es die bescheidene Gattung der bemalten Ton-
gefäße, die uns erlaubt die bisher erkannten Grenzen rückwärts
zu erweitern.

Die Vasenklasse, die man lange als die älteste betrachtete,
die orientalisierende oder korinthische (S. 61), ging etwa bis in 264|s

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das siebente Jahrhundert zurück. Da auch die Nachrichten von
griechischen Künstlern nicht höher hinauf reichten, so schien da-
mit überhaupt die Grenze für die Anfänge der griechischen Kunst
gegeben. Höchstens führten die Angaben der homerischen Ge-
dichte noch etwas weiter zurück in ein unsicheres, von Fabeln
durchsetztes Gebiet, über das die »blumenreichen« ältesten Vasen
oder die »gebuckelten« Erzschilde des Grabes Regulini-Galassi
(S. 65) und einige ähnliche Kunstwerke, allenfalls einige Analogien
aus der assyrischen Kunst, ein mattes Licht zu werfen schienen. Im
ganzen durfte man sagen, daß die greifbare griechische Kunst
anfing, wo die homerische Poesie aufhörte; jenseits gähnte ein
gestaltenloses Chaos.

Der erste, der diese Lücke auszufüllen unternahm, war Alexander
Conze. Schon 1862 hatte er einige Tongefäße aus Melos heraus- 263
gegeben, deren malerischer Schmuck im ganzen dem der korinthi-
schen Vasen ziemlich nahe stand, jedoch traten neben den orien-
talisierenden Ornamenten, den stilisierten Pflanzenformen (Rosetten,
Palmetten usw.) einfache Linearornamente (Zickzacklinien, Qua-
 
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