Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 5): Schenkungsurkunden Nr. 2911 - 3836 — Lorsch, 1971

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20609#0215
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
209

Reistodingen (Reistingen; Wüstungen bei Herrenberg w. Stuttgart) zwei Höfe, eine
Hof reite, sechs Leibeigene, ein^ Lesepult und eine Glocke. Im 5. Jahr (881) des Königs
Karl (III., des Dicken; 876—887), am 1. März. Geschehen im Dorf Nagalta (Nagold).

URKUNDE 3533 (31. Mai 775 — Reg. 1175)
Schenkung des Wolfbert in Mühlhausen unter Abt Gundeland und König Karl

Im Namen Gottes wende ich, Wolpert, dem heiligen Märtyrer N(azarius) eine Gabe
zu. Der Leib des Heiligen ruht im Lorscher Kloster, dem der ehrwürdige Gundeland als
Abt vorsteht. Ich schenke in pago Naglachgowe (im Nagoldgau), in den Dörfern

Mulinhusen (Mühlbausen) und

Reistodinga (Reistingen — wie oben) alles, was ich dort habe, außerdem noch sechs
Leibeigene. Das Abkommen ist damit in Kraft getreten. Geschehen im Lorscher Kloster
am 31. Mai im 7. Jahr (775) des Königs Karl.

URKUNDE 3534 (6. Februar 868? — Reg. 3506)
Schenkung des Lanth(er) in Mühlhausen unter Kaiser Ludwig

In Christi Namen ist wunschgemäß zwischen dem ehrwürdigen Titroch, Abt (864—■
876) des Lorscher Klosters, und einem Edelmann namens Lanther vereinbart worden,
Güter unter sich auszutauschen. So gab nun der vorgenannte Abt dem erwähnten Lanther
in pago Naglachgowe (im Nagoldgau), im Dorf

Reistodinga (Reistingen; Urk. 3532) eine Hube. Als Gegenwert trat der besagte Lan-
ther im nämlichen Gau, im Dorf

Mulnhusa (Mühlhausen; Urk. 3532) eine andere Hube. Urkund dessen nachfolgende
Fertigung. Geschehen im Lorscher Kloster am 6. Februar am 38. Jahr des Kaisers Ludwig.
(Statt XXXVIII. Jahr = 878 richtig etwa: XXVIII. ]. = 868. Statt Kaiser richtig:
König.)

URKUNDE 3535 (30. Oktober 873? — Reg. 3499)

(Tausch) des Grafen Adelbert in Zimmern
(Vgl. Urk. Nr. 2575)

In Christi Namen ist im gegenseitigen Einvernehmen zwischen dem ehrwürdigen
Thitroch, dem Abt des Klosters Lorsch, und dem Grafen Adelbert (vermutlich Graf im
Scherragau und Thurgau) ein Vertrag abgeschlossen worden. Sie sind übereingekommen,
Liegenschaften unter sich auszutauschen. Es gab also der vorgenannte Abt dem erwähnten
Grafen in pago Naglacgowe (im Nagoldgau), und zwar im Dorf

Giselstete (Gültstein s. Herrenberg) eine Hofreite, 120 Morgen Land und eine "Wiese.
Dagegen gab der besagte Graf in Elsenzgove (im Eisenzgau), und zwar in

Cimbren (Zimmern, Wüstung am Zimmerberg nö. Eppingen w. Heilbronn) eine Hof-
reite, 174 Morgen Land, einen Bifang (vgl. Urk. Nr. 2925) mit einem Flächeninhalt von
14 Morgen und Wiesland. Geschehen im Lorscher Kloster am 30. Oktober im 36. Jahr
des Königs Ludwig (des Deutschen: 873; bei Annahme des Regierungsantrittes im Jahre
837. — Die Urkunden 2575 und 3535 sind offenbar Doppelausfertigungen für die beiden
Kontrahenten.)
 
Annotationen