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8. Sätze mit Verb

8.0 Überblick

a) Unter Sätzen mit Verb sind zu verstehen: Sätze mit Verben und
deren Transpositionen als satzkonstituierenden Gliedern.

b) In Einzelfällen werden verbale Ausdrücke ohne weitere Maßnah-
men als Sätze verwendet, so vor allem, wenn der Nukleus des ver-
balen Ausdrucks ein Imperativ ist. Solche Sätze werden mit Fug und
Recht als Verbalsätze bezeichnet (s. weiter unten § 8.1).

c) In der weit überwiegenden Mehrzahl der Fälle werden besondere
Maßnahmen ergriffen:

- Entweder werden vor den verbalen Ausdruck Auxiliare gestellt (in
welcher Transposition der verbale Ausdruck steht, ist unterschied-
lich geregelt bzw. kann in einem Teil der Fälle nicht sicher ent-
schieden werden); z. B. Auxiliar iw + verbaler Ausdruck scm.n'f
»er hat gehört« (hierzu vgl. oben § 7.3.6).

- Oder der verbale Ausdruck wird in einen substantivischen oder
adverbialen, seltener in einen adjektivischen Ausdruck transpo-
niert und als solcher in einen anderen Satz eingebettet; z. B. nfrsw
»er ist gut« mit adjektivischer Transposition im Adjektivalsatz (zu
dieser als Beispiel gewählten Konstruktion vgl. oben § 6.2).

d) Die sehr gängigen Sätze mit Auxiliaren können als eine Art Ver-
balsätze »zweiter Art« (komplexe Verbalsätze) betrachtet wer-
den, die Verbindung des Auxiliars mit der nachfolgenden Verbal-
form als eine Art zusammengesetzte (komplexe) Verbalform (zu
letzterem vgl. oben § 7.3.6; s. weiter unten § 8.2).

e) Eine sehr gängige Art der Einbettung liegt in der Spaltsatz-
Konstruktion vor. Hierbei wird der verbale Ausdruck in zwei Teile
zerlegt, von denen der eine als Subjektsausdruck, der andere als Prä-
dikatsausdruck in einen Adverbial- oder Substantivalsatz eingebettet
wird. Z. B. kann der verbale Ausdruck *pri.n shlw m pr.w »daß der
Schreiber aus dem Haus herausging« zerlegt werden in:

- einen substantivischen Ausdruck pri.n shl.w »daß der Schreiber
herausging« und

- einen adverbialen Ausdruck m pr.w »aus dem Haus«
 
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