Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
2.

Die Transkription des Hieroglyphisch-
Ägyptischen

2.1

Die konsonantischen Phoneme

a) In der folgenden Tabelle sind die konsonantischen Phoneme in
der Reihenfolge des ägyptologischen Alphabets angeführt, das für
die alphabetische Anordnung maßgebend ist, so vor allem in Wör-
terbüchern. (Das am Ende der Tabelle angeführte Hilfszeichen 3
bleibt bei der alphabetischen Anordnung am besten unberück-
sichtigt, i und u können nach i bzw. w eingeordnet werden.)

b) Es sind für die Phoneme diejenigen Transkriptionszeichen an er-
ster Stelle angegeben, die im vorliegenden Skriptum benutzt werden.
Alternative Transkriptionszeichen, die in moderner ägyptologischer
Standardliteratur anzutreffen sind, stehen fallweise in Klammern
daneben. (NB: Manche Transkriptionszeichen haben in verschiede-
nen Transkriptionssystemen unterschiedliche Bedeutung, so speziell
s und j.)

Diskussion:

Die Wahl der hier benutzten Transkriptionszeichen ist als ein Schritt im Zuge
einer permanenten Überarbeitung des Transkriptionsalphabets zu verstehen. Es
werden hier erstens alle Fehlentwicklungen zurückgeschnitten, die seit den 50er
Jahren im Anschluß an Elmar Edels Altägyptische Grammatik (erste Liefe-
rung: Rom 1954) einige Verbreitung gefunden haben, somit die besser fundierten
Notationen der Berliner Schule befolgt (hier i für j, s für z, s für s, k für q). Es
werden zweitens die Sachverhalte zur Anschauung gebracht, die die Berliner
Schule kannte, wegen typographischer Probleme jedoch nicht in der sachlich
gebotenen Weise umsetzen wollte (hier c für t, t für d, c für d). Mit dieser
Vorgehensweise kann naturgemäß weder der kompromißlose ägyptologische Tra-
ditionalist (welcher Couleur auch immer) noch der kompromißlose Phonetiker
oder Phonologe zufrieden sein. Gegen ersteren ist kein Kraut gewachsen. Letz-
teren ist entgegenzuhalten, daß eine vollständige und endgültige Bestimmung der
ägyptischen Lautwerte außerhalb der derzeitigen Möglichkeiten liegt, ein gewis-
ses Maß an rein konventionellen/traditionellen Lösungen also ertragen werden
muß; solange keine linguistisch allseitig befriedigende Lösung gegeben werden
kann, sollte die schrittweise Reform wenigstens eines erreichen: einen Bruch mit
der Tradition zu meiden und dennoch die Diskussion der Probleme offen zu
halten.
 
Annotationen