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Zimmermann, Karin [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 1 - 181) — Wiesbaden, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.2667#0401
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COD. PAL. GERM. 155

das buche vnd die vorredde des buchs so doctor Hartliebe gemacht hat wie sich ein fürste halten sol
Als das dann Seneca in syner Epistelen clerlich beschribt von dem grossen Allexander<. SEneca
schribt in sinem sendbriffvnd episteln ... 279ra Das da saget man von dem Anefangke der Sachßen.
Et sie est finis In die Prisce virginis Anno etc. lxxiiij° [18. Januar 1474]. Text: Pawis (s. Lit.),
S.96/Z.1-338/Z.7659. Zum Text vgl. Klaus Grubmüller, in: VL2 3 (1981), Sp. 480-496, beson-
ders Sp.490f.: ,Alexander' (Hs. erwähnt). - 143v-143a*v, 279rb-279a*v leer.

KZ

COD. PAL. GERM. 155

Sammelhandschrift mit Schriftstücken zur Reformationsgeschichte

Papier • 215 Bll. • 32 x 20,5-21,5 • verschiedene Orte • 16. Jh. (nach 1545 bis nach 1586)

Lagen (Vorsatz): (II— l)3 + (I-l)202 . Wz.: Ente und die Buchstaben A N in Kreis (nicht nachweisbar; Bll. Vor-
derspiegel- 3*, 202*-Hinterspiegel). Foliierung des 17. Jhs.: 1-54 (modern in 53a* verbessert), 54-201, die in
den Lagenformeln mit * bezeichneten Bll. mit moderner Zählung. Teilweise starke Verbräunung und Tintenfraß.
Pergamenteinband des 17. Jhs. (römisch), Rückentitel: 155/Histori[&\ sive relat[\o] Germ[a.mae] varior[um]
auth\ox\um (17. Jh.). Gelb-grünes Kapital. Zwei beige Schleifenschließen aus Gewebe. Rundes Signaturschild,
modern: Pal. Germ. 155.

Herkunft: Nach Wille (S. 18) aus fünf Handschriften zusammengebunden. Der Wasserzeichenbefund und die
große Zahl an Schreiberhänden lassen jedoch mindestens sechs zusammengehörige Schriftstücke vermuten (Bll.
1-33, 34/51 a::', 52-107, 117-131; 35-51*; 108-115; 116, 132-143, 187c*-200; 144-166; 167-187b*; 201 nicht
zuzuordnen). Es sind mindestens drei unterschiedliche Provenienzen zu unterscheiden:

1.) Fuggerbibliothek (Bll. 1-143): Die unter anderem von Johann Aurifaber (1519-1575; NDB 1, S.457; TRE 4,
S. 752-755), dem letzten Famulus Martin Luthers, angefertigten Abschriften (s.u. 26r-33v, 53a*r-75r, 91r-103v
und 51 *v als Adresse versatim Aurifabro) gehören vermutlich zu den Reformationsschriften, die Aurifaber zwi-
schen 1559 und 1562 an den Arzt und Büchersammler Achilles Pirminius Gasser (1505-1577; NDB 6, S.79f.)
nach Augsburg lieferte (vgl. Paul Tschackert, Unbekannte Aurifaber-Handschriften zur allgemeinen Refor-
mationsgeschichte, in: Theologische Studien und Kritiken 70 [1897] 3, S. 587). Große Teile von dessen Biblio-
thek wurden nach seinem Tod von dem damals schon in Heidelberg lebenden Ulrich Fugger gekauft. Aufgrund
der Fuggersignatur auf 116r (p 71. F. N° 76. in Bleistift und 76 in Rötel) kann die Herkunft aus der Fuggerbib-
liothek für 2r- 131v als sicher, für 132r- 143v als wahrscheinlich angenommen werden (vgl. Lehmann 2, S. 459; zu
Bll. 104r- 107r vgl. Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1921 [Inventar der Fuggerbibliothek von 1571], 61r und 62r [Leh-
mann 2, S.227> zu Bll. 116r-117v vgl. Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1921, 62v [Lehmann 2, S.228]). Vgl. zu Au-
rifaber, Gasser und Fugger Schottenloher, S.99-113; Lehmann 1, S. 156f.; Bibliotheca Palatina, Textband,
S.398f.

2.) Hofbibliothek (Bll. 167-187): Die Rötelnummer 2 auf 167r weist zwar auf Fugger hin, die Widmung der
,Exomologesis' von Troglarctus (167r-187r) an Ottheinrich und die Verzeichnung des Schriftstückes im Inven-
tar von 1556/59 (Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1932, 198r) sprechen jedoch für eine Herkunft aus der Hofbiblio-
thek.

3.) Kurfürstliche Kanzlei (Bll. 144-166 und 188-201): ab 144r mischen sich Akten unterschiedlicher Provenienz,
wobei die Herkunft aufgrund der Schreiber und Adressaten der Schriftstücke in der Hauptsache wohl in der
Pfalzgräflichen Kanzlei zu suchen sein dürfte. Die Briefe zur niederländischen Reformationsgeschichte
(197r-200r) dürften über Amalia von Neuenahr (f 1602), die Frau Heinrichs von Brederode und nach dessen
Tod in zweiter Ehe seit 1569 mit Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz verheiratet, nach Heidelberg gekommen
sein.

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