Palatini Graeci – Die griechischen Handschriften der Bibliotheca Palatina

Zu den insgesamt ca. 2.700 Handschriften der Bibliotheca Palatina, die bis heute in den Tresoren der Biblioteca Apostolica Vaticana (BAV) aufbewahrt werden, gehören knapp 400 griechische Kodizes, die zwischen dem 9. und dem Anfang des 17. Jahrhunderts entstanden sind.

Der Fonds umfasst die gesamte Bandbreite griechischer Handschriftenkultur, ausgehend von der frühchristlichen Periode bis zur Frühen Neuzeit. Vertreten sind neben historischen, philosophischen, theologischen und rechtswissenschaftlichen Texten vor allem literarische Werke. Die Sammlung legt ein nachhaltiges Zeugnis der griechischen Kultur von der klassischen bis zur byzantinischen Zeit ab.

Die überlieferten Textzeugen klassischer Autoren, wie beispielsweise Plato und Aristoteles, Sophokles oder Euripides belegen, dass diese Werke im Mittelalter wieder und wieder kopiert und vervielfältigt wurden, um das Erbe der Antike zu bewahren. Wissenschaftler und Philologen aus der Zeit des Humanismus, die mit ihrer Arbeit dazu beitrugen, dass seit dieser Zeit das Griechische - neben dem Latein - einen selbstverständlichen Platz im Kanon der Wissenschaften innehatte, sind ebenfalls mit vielen ihrer Texte unter den griechischen Handschriften der Bibliotheca Palatina zu finden. Dies ist nicht zuletzt ein Beleg dafür, dass im 16. und frühen 17. Jahrhundert in Heidelberg ein großes wissenschaftliches Interesse an griechischen Texten und griechischer Kultur bestand.

Mit dem von der Polonsky Foundation finanzierten Digitalisierungs- und Erschließungsprojekt der Palatini graeci soll das Wissen über diesen Teil des europäischen Handschriftenerbes für kommende Generationen gesichert und ohne Zugangsbeschränkungen nutzbar gemacht werden.

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