Projektbeschreibung

Trotz der vielfältigen Präsenz der Kaiserchronik in der deutschen Kultur, ist der Text für moderne Benutzer nur in Abschriften aus dem 19. Jahrhundert und Ausgaben der Rezension A verfügbar. Das Kaiserchronik Project hat daher zum Ziel:

  1. Wissenschaftlern den vollständigen Zugang zur Kaiserchronik durch eine synoptische Edition aller drei Rezensionen zu ermöglichen (basierend auf den Leithandschriften Vorau Stiftsbibliothek, Cod. 276 [Rezension A], Wien, ÖNB Cod. 2779 [Rezension B] und Wien, ÖNB Cod. 2685 [Rezension C]). Diese gedruckte Edition wird durch einen textkritischen Apparat, eine Einführung, einen Kommentar, eine englische Übersetzung von A und Ergänzungen in C ergänzt. Die Vorarbeiten zu dieser mehrbändigen sind bereits weit voran geschritten. Sie wird im Jahr 2020 bei de Gruyter erscheinen.
  2. eine Reihe von Forschungsfragen zu verfolgen, die in Zusammenhang mit der Entstehung der Kaiserchronik um das Jahr 1150, ihrer dauerhaften Präsenz im literarischen Betrieb auch nach dem Aufkommen der höfischen Literatur um 1200 und ihrer Institutionalisierung und Rolle während der sprunghaft ansteigenden Chronik-Produktion im Spätmittelalter stehen.
  3. die komplette handschriftliche Überlieferung zu digitalisieren und zusammen mit Transkriptionen aller Textzeugen im Open Access zur Verfügung zu stellen (Kaiserchronik digital).

Zwei maßgebliche Partner des umfangreichen Projektes sind die Universität Marburg und die Universitätsbibliothek Heidelberg.

Es wurde finanziell unterstützt durch einen auf fünf Jahre angelegten Zuschuss des britischen Arts and Humanities Research Council (2012-2017) und durch ergänzende, großzügige Beihilfen durch die Schools of Arts and Humanities and Humanities and Social Sciences, den Schröder Fund und den Isaac Newton Trust der Universität Cambridge.