1610: Exemplare

Da sich fast alle Exemplare von Paul Petaus Katalogen in Anzahl und Reihenfolge der Tafeln unterscheiden, wurde entschieden, sie nach deren Anzahl zu gruppieren und nur das Exemplar mit den wenigsten Tafeln (31, Rom, Biblioteca C asanatense) – das wir „editio minor“ nennen und das wahrscheinlich einen der frühesten, wenn nicht sogar den frühesten Zustand darstellt – sowie eines der Exemplare mit den meisten Tafeln (49, Paris, Bibliothèque Mazarine) – das wir „editio maior“ nennen – zu katalogisieren.
Auch wenn alle Editionen das Datum 1610 tragen, ist es offensichtlich, dass die Anzahl der Tafeln bis mindestens 1618 zunahm.
Ein post quem und ante quem Begriff kann durch das Vorhandensein entweder des Porträts von François Rousset (17. Jahrhundert) aus dem Jahr 1609 oder des Porträts von Isaac Briot (1585–1670) aus dem Jahr 1618 bestimmt werden. Das neue Porträt wurde wahrscheinlich für eine Ausgabe angefertigt, die 1618 veröffentlicht wurde, genau in dem Jahr, in dem Petaus Sohn und seine Frau beschlossen hatten, die Sammlung zu verkaufen.
Neben dem Porträt, der Reihenfolge und der Anzahl der Tafeln, dem Vorhandensein einiger zusätzlicher Tafeln in einigen Exemplaren, einer mit Versen und Anagrammen des Namens von Paul Petau, einer weiteren mit der Abbildung von drei französischen und einer päpstlichen Münze, und schließlich einigen Notizen des Autors, die auf den Tafeln abgedruckt sind, tragen auch diese Elemente zu einer relativen Chronologie bei.
Zwei in Paris aufbewahrte Expemplare (Bibliothèque de la Sorbonne und Bibliothèque Mazarine) enthalten zudem einige farbige Tafeln, wahrscheinlich mit dem Anliegen, die Materialität der abgebildeten Artefakte zu visualisieren und „besondere“ Bände für ein ausgewähltes Publikum herzustellen.
Es folgt eine Liste der Exemplare von Portiuncula und Gnorisma, geordnet nach der Anzahl ihrer Tafeln und ihrer Chronologie. Es ist wahrscheinlich, dass in einigen Fällen (z. B. in den Exemplaren der Biblioteca Casanatense und in Wolfenbüttel) die ursprüngliche Anzahl der Tafeln höher war und eine oder zwei davon entfernt wurden (z. B. das Porträt), aber solche Abweichungen scheinen minimal zu sein.