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XLVI Einleitung

sammen, die wohl niemals in einem und demselben texte zusammen
waren.

Um zu unserem gedickte zurück zu kehren, so ist es ohne allen zwei-
fei das interessanteste dieses ganzen bandes nicht bloss wegen des alten
sagengemässen inhalts, sondern auch wegen des besonders frischen, wenn
auch etwas holprichten stiles, wunderbarer weise ist es von einigen argen
versehen nicht frei. z. b. Fasold ist dabei, da Ecke von der königin Se-
burg die rüstung erhält, erkennt sie aber nicht wieder, da Dietrich sie trägt,
weiss aber 211, 4/". trotzdem, dass Eckenot, der doch Ecke in ihr nie ge-
sehen, Dietrich wegen derselben für Ecke halten wird, wie denn auch die
von Fasold verfolgte meid (163, 12) dieselbe erkennt und Eckes mutter
234, 3 zu Dietrich sagt: Vis willekomen, sun Ecke, ferner nach 150,
2 ff. bindet Dietrich Eckes haupt an seinen sattel um es den königinnen auf
Jochgrimm zu bringen, im folgenden ist es aber ganz vergessen: weder
freund noch feind bemerkt es. erst am Schlüsse wird sich der dichter seiner
erinnert haben, wie es denn in d Dietrich den königinnen vor die fusse
wirft (vgl. oben s. XXXVIH mid XXXIX). vgl. auch anm. zu 129, 6.

Es bleibt nun noch übrig über die anspielungen auf fremde sagen im
Eckenliede zu sprechen, soweit dies nicht schon im vorhergehenden ge-
schehen ist. also abgesehen von der sage von Ortnid, Wolfdietrich und
Hilde und Grim (über die letzte ist beim Sigenot gehandelt worden) wird
Sîfrit der hürnm genannt 209, 13, dessen schwert nun Eckenot führe,
ebendort z. 4 wird das schwert als der zwelve einez bezeichnet (vgl. die
anm.). dann wird 198/. auf die Rabenschlacht, den tod Diethers und der
söhne der frau Helche und Witeges flucht 'in einen se angespielt: an die
letztere denkt wohl auch der dichter, da er 194,11 Dietrich zu Ecke sagen
lässt 'du entrinnest denne ins mères wâc, du muost die rede garnen.
schon W. Grimm HS 217 hat das unpassende dieser anspielung hervorge-
hoben, die den kämpf mit Ecke in viel zu späte zeit setze, endlich werden
82, 6 könig Ruotlieb und 83,1 sein söhn Herbort als frühere besitzer von
Eckes schwert genannt, denn Schmellers Verbesserung des handschriftlichen
her port ist. sicher richtig (vgl. J. Grimm und A. Schmeller, lat. gedickte
des 10. u. 11. jhds. s. 220J, wenn auch sonst nirgends die notiz vorkommt,
dass Herbort Ruotliebs söhn sei: denn die nachricht, die hier über Ruotliebs
söhn gegeben wird, dass er den riesen Hugebold erschlagen, dessen genoss
nicht lebe, stimmt zu dem, was Herbort im Bit. 6478 ff. von sich selbst er-
zählt: do horte ich man unde wîpjenen dirre rnaere, daz ein rise waere
hagel al der lande, in muote was mir ande, unz ich den valant ersach:
daz lantvolc ich an im gerach, ich sluoc in waerlîchen tôt. das EckenUed
hat also den namen dieses riesen gerettet.
 
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