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ZUM GOLDEMAR XXIX

teuer, die fabel ist überhaupt geschickt und gut angelegt, ihr hätte nur
eine bessere und sorgfältigere ausführung im einzelnen zu teil wer-
den sollen.

2. GOLDEMAR.

Das bruchstück des GOLDEMAR ist in der handschrift des Nürnberger
germanischen museums überliefert, die auch ein paar Zeilen der Virginal
erhalten hat, und die ich mit n bezeichnet habe, veröffentlicht hat es
Haupt in der Zeitschrift 6, b'20ff. und von der Hagen, Heldenbuch (1855)
2, 525)f. der dichter nennt sich 2, 2 : von Kemenaten Albreht der tihte
ditze ma^re: über diesen weiter unten, die strophe, wie in der Virginal,
aber in dem erhaltenen ganz streng behandelt, die reime sind genau bis
auf 2, 7. 9. 4, 1. 2. 8, 11. 13, wo a: â gebunden ist, ferner 9, 11. 13
sper : ber und 2, 8. 10 strite : zîten. apokopen im reime kommen nicht
vor, wohl aber im innern des verses 5, 7 saeh. 8, 1 herr. 8, 2 bewîs. 8,
5 kund, so auch Synkopen 1, 7 waern. 2, 1 merkt. 2, 5 gwan. 7, 12
bliben. 7, 13 trûrt. 8, 11 vuorn. zweisilbiger auftakt steht 1, 2. 4. 6, 5.

8, 2. die Senkung fehlt nur innerhalb eines und desselben wortes % 2
'Albreht. 4, 5 Trûtmùnt. schwebende betonung (abgesehen von Dietr iches
1, 3. unvr ô 6, Ì) findet statt zwischen auftakt und erster hebung 3,
11 bei'diu. 5, 13 vuor'ten; zwischen erster Senkung und zweiter hebung

9, 4 hce'rent-, zwischen zweiter Senkung tmd dritter hebung 2, 4 Berner.
5, 2 wil'diu. von formelhaften redensarten finden sich biute und iemer-
mèr 7, 9. diu wunder wolte er gerne spehen 4, 12. ir mugt wol hân
eins löuwen muot 9, 5. daz ist war 9, 7. fremdwort âventiure 2, 13.
hier zugleich berufung auf die quelle als uns diu âventiure seit, etwas,
was die heimat des dichters erwiese, findet sich nicht.

Schon lange, ehe das bruchstück gefunden worden, hatte Wilhelm
Grimm HS 174. 338 das Vorhandensein eines gedicktes von Goldemar ge-
folgert aus einer stelle in dem sogenannten anhang des heldenbuches und
einer anspielung im Reinfried von Braunschweig, jene lautet nach der
Strassburger hs. (von der Hagen, Heldenbuch. 1855. 1, CXXIIj in gerei-
nigter orthographie: des Berners erste wip hiez Hertelin, die was des
kinges dohter von Portugal, er was gar ein biderwer king : er vaht a
wegen an die beiden und wart oueh von den heiden erslagen. also kam
 
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