XXVÏII Einleitung
seine kämpfe bî der Dietschach ûf dem plan. lingerìe meint, dass die
Dietschach der Titschbach bei dem dorfe Salum in Südtirol sein könnte,
diese kämpfe sind sonst nirgends erwähnt.
Nach alledem ist der wert des gedichtes für die sagengeschichte nicht
eben bedeutend: auch grossen poetischen wert kann man ihm unmöglich
beilegen, der eindruck, den es wegen der endlosen Wiederholungen,
des zum teil leeren inhalts und endlich der vielen groben gedankenlosig-
keiten (vgl. anm. zu 18, 6. 49, 7. 83, 9. 266, 2. 429, 9. 467, 3. 506, 5.
540, 3. 564, 2. 702, 10, 747, 4. 843, 7. 938, 13) macht, ist im ganzen
und grossen ein unerquicklicher, die form ist indessen nicht so übel, wenn
man auch oft die reimnot des Verfassers fühlt, hervorzuheben ist des dich-
ten sinn für die tier- und Pflanzenwelt, deren er über den taten seiner
helden nicht vergisst. an einer der hier gemeinten stellen (20, 5) erinnert
der ausdruck an Waltherb], 34. nicht zu übersehen ist endlich auch der
öfter zum Vorschein kommende humor, da Dietrich sich beklagt, dass
Hildebrand ihn in so grosse not gebracht, antwortet dieser, der eben auch
in noch grösserer gefahr geschwebt, 113, 11/f. 'dâ zôch ich aber sehâeh-
zabelspil bî vrouwen und gie vor manegen schœnen tan« und sach da
manegen röten munt : da von ist mir min brünje ganz', der von Wikram,
wie ein kind, gen Muter getragene Dietrich wird 327, 8 vom torwart als
sperwœre bezeichnet. 338 wird Dietrichs frauendienst nicht uneben ver-
spottet, die furcht Dietrichs und Bibungs vor dem ehernen mann auf der
brücke vor Arane (vgl. oben) gibt anlass zur heiterkeit der anwesenden,
auch der schwere schild Hildebrands führt 354. 491. 593 lächerliche
scenen herbei. 738, 5/. erklärt Dietleib dem langbärtigen riesen Bömrian,
sein langer bart sei dran schuld, falls er etwa in die enge komme.
Zum schluss noch die recktfertigung des von Müllenhoff geratenen
titeis Virginal. 'Dietrich und seine gesellen' bezeichnet den inhalt gar
nicht und könnte mit eben demselben recht oder unrecht z. b. vom taurin
oder Goldemar gebraucht werden. eDietrichs drachenkämpfe umfasst nicht
den ganzen tnhalt. 'Dietrichs erste ausfahrt' ist handschriftliche Über-
schrift in w: gegen diesen titel lassi sich einwenden, dass er im Wider-
spruche steht zu einigen stellen des gedichtes, wenn diese auch nur in folge
der gedankenlosigkeit des dichters hinein gekommen sind, auch fragt es
sich, ob ûzvart in diesem sinne schon im \3.jhd. üblich war. Virginal
kann man aber das gedieht deswegen mit allem rechte nennen, weil sich
um die königin Virginal die ganze handlung dreht, um ihr beizustehen
ziehen Dietrich und Hildebrand aus, besiegen ihre feinde und holen sich
dann ihren dank, Dietrich freilich erst nach bestehung vielfacher aben-
seine kämpfe bî der Dietschach ûf dem plan. lingerìe meint, dass die
Dietschach der Titschbach bei dem dorfe Salum in Südtirol sein könnte,
diese kämpfe sind sonst nirgends erwähnt.
Nach alledem ist der wert des gedichtes für die sagengeschichte nicht
eben bedeutend: auch grossen poetischen wert kann man ihm unmöglich
beilegen, der eindruck, den es wegen der endlosen Wiederholungen,
des zum teil leeren inhalts und endlich der vielen groben gedankenlosig-
keiten (vgl. anm. zu 18, 6. 49, 7. 83, 9. 266, 2. 429, 9. 467, 3. 506, 5.
540, 3. 564, 2. 702, 10, 747, 4. 843, 7. 938, 13) macht, ist im ganzen
und grossen ein unerquicklicher, die form ist indessen nicht so übel, wenn
man auch oft die reimnot des Verfassers fühlt, hervorzuheben ist des dich-
ten sinn für die tier- und Pflanzenwelt, deren er über den taten seiner
helden nicht vergisst. an einer der hier gemeinten stellen (20, 5) erinnert
der ausdruck an Waltherb], 34. nicht zu übersehen ist endlich auch der
öfter zum Vorschein kommende humor, da Dietrich sich beklagt, dass
Hildebrand ihn in so grosse not gebracht, antwortet dieser, der eben auch
in noch grösserer gefahr geschwebt, 113, 11/f. 'dâ zôch ich aber sehâeh-
zabelspil bî vrouwen und gie vor manegen schœnen tan« und sach da
manegen röten munt : da von ist mir min brünje ganz', der von Wikram,
wie ein kind, gen Muter getragene Dietrich wird 327, 8 vom torwart als
sperwœre bezeichnet. 338 wird Dietrichs frauendienst nicht uneben ver-
spottet, die furcht Dietrichs und Bibungs vor dem ehernen mann auf der
brücke vor Arane (vgl. oben) gibt anlass zur heiterkeit der anwesenden,
auch der schwere schild Hildebrands führt 354. 491. 593 lächerliche
scenen herbei. 738, 5/. erklärt Dietleib dem langbärtigen riesen Bömrian,
sein langer bart sei dran schuld, falls er etwa in die enge komme.
Zum schluss noch die recktfertigung des von Müllenhoff geratenen
titeis Virginal. 'Dietrich und seine gesellen' bezeichnet den inhalt gar
nicht und könnte mit eben demselben recht oder unrecht z. b. vom taurin
oder Goldemar gebraucht werden. eDietrichs drachenkämpfe umfasst nicht
den ganzen tnhalt. 'Dietrichs erste ausfahrt' ist handschriftliche Über-
schrift in w: gegen diesen titel lassi sich einwenden, dass er im Wider-
spruche steht zu einigen stellen des gedichtes, wenn diese auch nur in folge
der gedankenlosigkeit des dichters hinein gekommen sind, auch fragt es
sich, ob ûzvart in diesem sinne schon im \3.jhd. üblich war. Virginal
kann man aber das gedieht deswegen mit allem rechte nennen, weil sich
um die königin Virginal die ganze handlung dreht, um ihr beizustehen
ziehen Dietrich und Hildebrand aus, besiegen ihre feinde und holen sich
dann ihren dank, Dietrich freilich erst nach bestehung vielfacher aben-