Vorwort
13
Vorwort
Die im gewohnten Turnus stattfindende Jahrestagung
der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der
Bundesrepublik Deutschland wurde für das Jahr 2003
vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege
vom 23. bis 25. Juni mit dem Thema „System Denkmal-
pflege - Netzwerke für die Zukunft“ in Hannover aus-
gerichtet. Wie Sie der vorliegenden Dokumentation
entnehmen können, war der Jahrestagung der 71. „Tag
der Denkmalpflege“ mit dem Motto „Bürgerschaft-
liches Engagement in der Denkmalpflege“ vorange-
stellt. Beide Veranstaltungen stehen in einem thema-
tischen Kontext und stellen in ihrer unmittelbaren Kom-
bination einen gelungenen inhaltlichen Zusammenhang
her zwischen den fachlichen Überlegungen und den
Anliegen und vielfältigen Formen der ehrenamtlich
tätigen Denkmalinitiativen über Ländergrenzen hinweg.
Das Anliegen der Jahrestagung, sich dem Dialog zu
widmen und strukturelle Zusammenhänge in Systemen
bzw. Netzwerken zu verdeutlichen ist an dieser Stelle
erfolgreich umgesetzt worden.
Das Programm der Jahrestagung konzentrierte sich
auf die systemischen Aspekte der Denkmalpflege und
auf ihre Wirkungen mit dem Ziel, Strukturen auf-
zudecken. Der Begriff „System“ umspannt dabei meh-
rere grundsätzlich verschiedene Verständnisse von der
funktionalen Sicht bis zum ideellen Modell des Denk-
mals und zur Theorie von der Gesellschaft als System.
Diesen Aspekt unterstrich Prof. Dr. Negt in seinem Vor-
trag, der die gesellschaftliche und politische Dimension
für diese Tagung beleuchtete und dabei die denkmal-
pflegerische Arbeit kritisch im Hinblick auf die Bedin-
gungen unserer gesellschaftlichen Realität betrachtete.
Unsere denkmalpflegerische Arbeit wurde in sechs
Themenbereichen - zwangsläufig nur ein Ausschnitt
relevanter Fragestellungen - aufgegriffen, die dazu
dienen sollten, aus der aktuellen Situation sowie den
konkreten Erfahrungen Perspektiven zu entwickeln und
unseren Blickwinkel auf Hilfestellungen und Hand-
lungsoptionen für zukünftige Bedingungen zu konzen-
trieren. Die Struktur der Sektionen, in denen diese
Themenbereiche vorgestellt wurden, war so angelegt,
dass durch die einzelnen Sektionsbeiträge und mögliche
lebhafte Diskussionen sich Chancen eröffneten, ver-
lässliche Entwicklungslinien für die Zukunft unserer
Arbeit gedanklich vorzubereiten. Diese schlossen eben-
so die Beurteilung der umwälzenden Kräfte und die
Besinnung auf unsere Kemkompetenzen mit ein.
Das Interesse der Tagung galt aber auch wertvollen
Anregungen und der Position außerhalb unseres unmit-
telbaren Handlungs- und Wirkungskreises - uns aber
dennoch soweit verbunden, dass der Überblick gewahrt,
aber der Zuruf und Einwurf möglich ist. Die Brücke
sollte geschlagen werden zu uns verbundenen, benach-
barten, aber auch überraschend fremdartigen Sach-
gebieten. Denn manche Verbindung bzw. Verknüpfung
im Sinne des Tagungsthemas gestaltet sich inniger, die
Abhängigkeiten enger und unmittelbarer als zunächst
vermutet. Darüber hinaus bestand die Absicht, die
Themen und Betrachtungsweisen zu öffnen, nicht im
kleinteiligen Raster stecken zu bleiben und sich im Netz
von Aufgabenzuschnitten oder Zuständigkeiten zu ver-
stricken. Dazu sollte ein alternativer Einstieg in das
Tagungsthema dienen: In einem kreativen, dynamischen
Findungsprozess sollten Ideen angestoßen, relevante
Perspektiven benannt und auch ergebnisorientiert auf-
bereitet werden. Anliegen dieser Sektion war es,
Chancen zu eröffnen, ein umfassenderes und mehr-
schichtiges Konzept einer zukunftsfähigen Denkmal-
pflege zu erhalten. Die Kombination mit der ansonsten
empirischen Annäherung an das Tagungsthema und
auch die Dokumentation der Ergebnisse in dem vor-
liegenden Band sollen Anregung und Diskussions-
grundlage über die Veranstaltung hinaus sein, um das
Interesse an unserem kulturellen Erbe in der Öffentlich-
keit wachzuhalten und bei der zunehmenden Kom-
plexität der Denkmalpraxis den Horizont zu erweitern,
den Blick für fördernde und unterstützende Netzwerke
zu öffnen und Modelle einer zukunftsfähigen Denkmal-
pflege zu entwickeln.
Das Abschlussplenum hat in dem kollegial-diskur-
siven Gespräch großes Interesse, eine aktive Anteil-
nahme und überaus intensive Bereitschaft signalisiert,
sich auf das Tagungsthema einzulassen und konstruktiv
mitzuwirken. Dafür möchte ich allen direkt Beteiligten
sowie allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ganz
herzlich danken.
Dr.-Ing. Christiane Segers-Glocke
Landeskonservatorin und Präsidentin des
Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege
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Vorwort
Die im gewohnten Turnus stattfindende Jahrestagung
der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der
Bundesrepublik Deutschland wurde für das Jahr 2003
vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege
vom 23. bis 25. Juni mit dem Thema „System Denkmal-
pflege - Netzwerke für die Zukunft“ in Hannover aus-
gerichtet. Wie Sie der vorliegenden Dokumentation
entnehmen können, war der Jahrestagung der 71. „Tag
der Denkmalpflege“ mit dem Motto „Bürgerschaft-
liches Engagement in der Denkmalpflege“ vorange-
stellt. Beide Veranstaltungen stehen in einem thema-
tischen Kontext und stellen in ihrer unmittelbaren Kom-
bination einen gelungenen inhaltlichen Zusammenhang
her zwischen den fachlichen Überlegungen und den
Anliegen und vielfältigen Formen der ehrenamtlich
tätigen Denkmalinitiativen über Ländergrenzen hinweg.
Das Anliegen der Jahrestagung, sich dem Dialog zu
widmen und strukturelle Zusammenhänge in Systemen
bzw. Netzwerken zu verdeutlichen ist an dieser Stelle
erfolgreich umgesetzt worden.
Das Programm der Jahrestagung konzentrierte sich
auf die systemischen Aspekte der Denkmalpflege und
auf ihre Wirkungen mit dem Ziel, Strukturen auf-
zudecken. Der Begriff „System“ umspannt dabei meh-
rere grundsätzlich verschiedene Verständnisse von der
funktionalen Sicht bis zum ideellen Modell des Denk-
mals und zur Theorie von der Gesellschaft als System.
Diesen Aspekt unterstrich Prof. Dr. Negt in seinem Vor-
trag, der die gesellschaftliche und politische Dimension
für diese Tagung beleuchtete und dabei die denkmal-
pflegerische Arbeit kritisch im Hinblick auf die Bedin-
gungen unserer gesellschaftlichen Realität betrachtete.
Unsere denkmalpflegerische Arbeit wurde in sechs
Themenbereichen - zwangsläufig nur ein Ausschnitt
relevanter Fragestellungen - aufgegriffen, die dazu
dienen sollten, aus der aktuellen Situation sowie den
konkreten Erfahrungen Perspektiven zu entwickeln und
unseren Blickwinkel auf Hilfestellungen und Hand-
lungsoptionen für zukünftige Bedingungen zu konzen-
trieren. Die Struktur der Sektionen, in denen diese
Themenbereiche vorgestellt wurden, war so angelegt,
dass durch die einzelnen Sektionsbeiträge und mögliche
lebhafte Diskussionen sich Chancen eröffneten, ver-
lässliche Entwicklungslinien für die Zukunft unserer
Arbeit gedanklich vorzubereiten. Diese schlossen eben-
so die Beurteilung der umwälzenden Kräfte und die
Besinnung auf unsere Kemkompetenzen mit ein.
Das Interesse der Tagung galt aber auch wertvollen
Anregungen und der Position außerhalb unseres unmit-
telbaren Handlungs- und Wirkungskreises - uns aber
dennoch soweit verbunden, dass der Überblick gewahrt,
aber der Zuruf und Einwurf möglich ist. Die Brücke
sollte geschlagen werden zu uns verbundenen, benach-
barten, aber auch überraschend fremdartigen Sach-
gebieten. Denn manche Verbindung bzw. Verknüpfung
im Sinne des Tagungsthemas gestaltet sich inniger, die
Abhängigkeiten enger und unmittelbarer als zunächst
vermutet. Darüber hinaus bestand die Absicht, die
Themen und Betrachtungsweisen zu öffnen, nicht im
kleinteiligen Raster stecken zu bleiben und sich im Netz
von Aufgabenzuschnitten oder Zuständigkeiten zu ver-
stricken. Dazu sollte ein alternativer Einstieg in das
Tagungsthema dienen: In einem kreativen, dynamischen
Findungsprozess sollten Ideen angestoßen, relevante
Perspektiven benannt und auch ergebnisorientiert auf-
bereitet werden. Anliegen dieser Sektion war es,
Chancen zu eröffnen, ein umfassenderes und mehr-
schichtiges Konzept einer zukunftsfähigen Denkmal-
pflege zu erhalten. Die Kombination mit der ansonsten
empirischen Annäherung an das Tagungsthema und
auch die Dokumentation der Ergebnisse in dem vor-
liegenden Band sollen Anregung und Diskussions-
grundlage über die Veranstaltung hinaus sein, um das
Interesse an unserem kulturellen Erbe in der Öffentlich-
keit wachzuhalten und bei der zunehmenden Kom-
plexität der Denkmalpraxis den Horizont zu erweitern,
den Blick für fördernde und unterstützende Netzwerke
zu öffnen und Modelle einer zukunftsfähigen Denkmal-
pflege zu entwickeln.
Das Abschlussplenum hat in dem kollegial-diskur-
siven Gespräch großes Interesse, eine aktive Anteil-
nahme und überaus intensive Bereitschaft signalisiert,
sich auf das Tagungsthema einzulassen und konstruktiv
mitzuwirken. Dafür möchte ich allen direkt Beteiligten
sowie allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ganz
herzlich danken.
Dr.-Ing. Christiane Segers-Glocke
Landeskonservatorin und Präsidentin des
Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege