Vorbemerkung
185
Sektion 3
System Kulturlandschaft Harz
Der Harz ist in seiner über 1000jährigen Geschichte wesentlich durch bergbauliche Tätigkeit als Kulturlandschaft
geprägt worden. Es wird dargestellt, welche Hintergründe und geschichtlichen Zusammenhänge die Kulturland-
schaft („Industrielandschaft“) geformt haben und welche aktuellen Aktivitäten vorhanden sind, um die auch welt-
weit bedeutenden historischen Hinterlassenschaften für zukünftige Generationen zu erhalten. Es wird aufgezeigt,
dass eine vielgestaltige, interdisziplinäre Zusammenarbeit realisiert wurde, um alle Aspekte dieses „Systems“ zu
berücksichtigen und im Sinne ihrer historischen Bedeutung weiter zu entwickeln.
Inwieweit die einzelnen Tätigkeiten sinnvoll und hinreichend sind, das Ziel zu erreichen, und ob diese modellhaften
Ansätze auch auf andere Bereiche übertragbar sind, soll mit den Beiträgen und Diskussionen erläutert werden.
Über die direkten bergbaulichen Aspekte der Früh- und Neuzeit hinaus sollen Natur- und Umweltfragen, aktuelle
Nutzungsprobleme und -möglichkeiten sowie denkmalpflegerisches Handeln am Beispiel der Bergstädte das Kultur-
landschaftssystem verdeutlichen.
Intensive forschungsorientierte Projekte der Archäologischen Denkmalpflege in den letzten zehn Jahren lassen die
Wurzeln der Bergbauregion Harz in einem neuem Licht erscheinen und heben die Einzigartigkeit dieses Boden-
archivs hervor. Der Nachweis bereits bronzezeitlichen Erzabbaus, die Intensivierung in ottonischer Zeit und der
Übergang in die Frühneuzeit sind markante Eckdaten, zu denen sich dank der Zusammenarbeit verschiedenster
Wissenschaftsdisziplinen über die konventionellen archäologischen Befunde hinaus weitreichende Aussagen zur
Wechselwirkung zwischen Mensch, Technik und Umwelt treffen lassen, die zu einem neuen Umgang mit dieser
archäologischen Denkmallandschaft führen.
Ein Großteil der bergbaulichen Hinterlassenschaften im Ost- und Westharz sind heute Relikte aus der Neuzeit. Die
speziell die Kulturlandschaft wesentlich bestimmenden Bauten und Anlagen, deren Einbindung in das Gesamt-
system und der denkmalpflegerische Umgang werden dargestellt und diskutiert.
Die natürlichen Ressourcen des Harzes sind durch die Jahrhunderte der Bergbautätigkeiten geprägt und geformt
worden. Die Ausnutzung der für das Montanwesen unabdingbaren Energieressourcen brachte tiefe Eingriffe in die
Landschaft und in den Naturhaushalt mit sich. Die verschiedenen Hochtemperaturprozesse führten zu
weitreichenden, bisher nur wenig beachteten Einflüssen auf die Atmosphäre.
Der Umgang in Bezug auf die Nutzung von Wald, Wasser, Gestein sowie den Bauten und Anlagen und die dadurch
entstehenden Probleme, aber auch Möglichkeiten im Sinne der Erhaltung der Kulturlandschaft werden an aus-
gewählten Beispielen vorgestellt.
Das architektonische Erbe der Bergbautätigkeiten im Harz beschränkt sich nicht allein auf den Erhalt zahlreicher
industrieller Anlagen, sondern umfasst häufig das gesamte Stadtbild der Oberharzer Bergstädte. Am Beispiel Claus-
thal-Zellerfeld sollen - ausgehend von dessen stadtgeschichtlicher Entwicklung und regionaltypischen Bauformen
und -materialien - Initiativen und Konzepte zur Erhaltung und Vermittlung dieses komplexen Gefüges vorgestellt
werden.
Abschließend werden die im Vorangegangenen beleuchteten Einzelaspekte als Resümee nochmals zusam-
mengefasst, um zu verdeutlichen, welche Elemente das Bild der Kulturlandschaft ausmachen. Die Herausarbeitung
des Systems, die Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen, die Vermittlung von Erhaltungsstrategien in der
Öffentlichkeit und die Darstellung der Perspektiven sollen vorgetragen werden.
Konzeption und Durchführung:
Lothar Klappauf, Wolfgang Neß und Christine Onnen, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Hannover
Moderation:
Axel Föhl, Rheinisches Amt für Denkmalpflege, Pulheim, und Henning Haßmann, Niedersächsisches Landesamt für
Denkmalpflege, Hannover
Goslar, Erzbergwerk
Rammeisberg, so genanntes
Altes Lager und Förderturm,
um 1990.
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Sektion 3
System Kulturlandschaft Harz
Der Harz ist in seiner über 1000jährigen Geschichte wesentlich durch bergbauliche Tätigkeit als Kulturlandschaft
geprägt worden. Es wird dargestellt, welche Hintergründe und geschichtlichen Zusammenhänge die Kulturland-
schaft („Industrielandschaft“) geformt haben und welche aktuellen Aktivitäten vorhanden sind, um die auch welt-
weit bedeutenden historischen Hinterlassenschaften für zukünftige Generationen zu erhalten. Es wird aufgezeigt,
dass eine vielgestaltige, interdisziplinäre Zusammenarbeit realisiert wurde, um alle Aspekte dieses „Systems“ zu
berücksichtigen und im Sinne ihrer historischen Bedeutung weiter zu entwickeln.
Inwieweit die einzelnen Tätigkeiten sinnvoll und hinreichend sind, das Ziel zu erreichen, und ob diese modellhaften
Ansätze auch auf andere Bereiche übertragbar sind, soll mit den Beiträgen und Diskussionen erläutert werden.
Über die direkten bergbaulichen Aspekte der Früh- und Neuzeit hinaus sollen Natur- und Umweltfragen, aktuelle
Nutzungsprobleme und -möglichkeiten sowie denkmalpflegerisches Handeln am Beispiel der Bergstädte das Kultur-
landschaftssystem verdeutlichen.
Intensive forschungsorientierte Projekte der Archäologischen Denkmalpflege in den letzten zehn Jahren lassen die
Wurzeln der Bergbauregion Harz in einem neuem Licht erscheinen und heben die Einzigartigkeit dieses Boden-
archivs hervor. Der Nachweis bereits bronzezeitlichen Erzabbaus, die Intensivierung in ottonischer Zeit und der
Übergang in die Frühneuzeit sind markante Eckdaten, zu denen sich dank der Zusammenarbeit verschiedenster
Wissenschaftsdisziplinen über die konventionellen archäologischen Befunde hinaus weitreichende Aussagen zur
Wechselwirkung zwischen Mensch, Technik und Umwelt treffen lassen, die zu einem neuen Umgang mit dieser
archäologischen Denkmallandschaft führen.
Ein Großteil der bergbaulichen Hinterlassenschaften im Ost- und Westharz sind heute Relikte aus der Neuzeit. Die
speziell die Kulturlandschaft wesentlich bestimmenden Bauten und Anlagen, deren Einbindung in das Gesamt-
system und der denkmalpflegerische Umgang werden dargestellt und diskutiert.
Die natürlichen Ressourcen des Harzes sind durch die Jahrhunderte der Bergbautätigkeiten geprägt und geformt
worden. Die Ausnutzung der für das Montanwesen unabdingbaren Energieressourcen brachte tiefe Eingriffe in die
Landschaft und in den Naturhaushalt mit sich. Die verschiedenen Hochtemperaturprozesse führten zu
weitreichenden, bisher nur wenig beachteten Einflüssen auf die Atmosphäre.
Der Umgang in Bezug auf die Nutzung von Wald, Wasser, Gestein sowie den Bauten und Anlagen und die dadurch
entstehenden Probleme, aber auch Möglichkeiten im Sinne der Erhaltung der Kulturlandschaft werden an aus-
gewählten Beispielen vorgestellt.
Das architektonische Erbe der Bergbautätigkeiten im Harz beschränkt sich nicht allein auf den Erhalt zahlreicher
industrieller Anlagen, sondern umfasst häufig das gesamte Stadtbild der Oberharzer Bergstädte. Am Beispiel Claus-
thal-Zellerfeld sollen - ausgehend von dessen stadtgeschichtlicher Entwicklung und regionaltypischen Bauformen
und -materialien - Initiativen und Konzepte zur Erhaltung und Vermittlung dieses komplexen Gefüges vorgestellt
werden.
Abschließend werden die im Vorangegangenen beleuchteten Einzelaspekte als Resümee nochmals zusam-
mengefasst, um zu verdeutlichen, welche Elemente das Bild der Kulturlandschaft ausmachen. Die Herausarbeitung
des Systems, die Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen, die Vermittlung von Erhaltungsstrategien in der
Öffentlichkeit und die Darstellung der Perspektiven sollen vorgetragen werden.
Konzeption und Durchführung:
Lothar Klappauf, Wolfgang Neß und Christine Onnen, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Hannover
Moderation:
Axel Föhl, Rheinisches Amt für Denkmalpflege, Pulheim, und Henning Haßmann, Niedersächsisches Landesamt für
Denkmalpflege, Hannover
Goslar, Erzbergwerk
Rammeisberg, so genanntes
Altes Lager und Förderturm,
um 1990.