Historisch-geographische Stadtanalyse in der Denkmalpflege
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Über den Text- und Abbi Idungsteil ist umgekehrt eine
vertiefte Beschäftigung mit der städtebaulichen Ent-
wicklung Ellwangens und seinem stadtbaugeschicht-
lichen Erbe möglich. Das Kartenwerk hilft bei dieser
Nutzungsweise dann, die gewonnenen Erkenntnisse zu
verorten und gegebenenfalls in der heutigen Stadt wie-
der aufzufinden.
Ausblick
Ziel der historisch-geographischen Stadtanalyse in Ell-
wangen war es, die vielfältige geschichtliche Prägung
des Stadtraumes zu erläutern und die historischen Spu-
ren aufzuzeigen, die zur Tradierung der komplexen
geschichtlichen Aussagekraft der Stadtlandschaft Ell-
wangens unverzichtbar sind. Mit der geplanten Publi-
kation des entstandenen Planwerks in der Reihe der
„Arbeitshefte“ des Landesdenkmalamtes Baden-Würt-
temberg werden die Ergebnisse der Untersuchungen
auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich sein.13
Der Gemeinderat der Stadt Ellwangen hat schon im
April dieses Jahres den Denkmalpflegerischen Fachplan
einstimmig zustimmend zur Kenntnis genommen.
Damit verfügt die Stadt Ellwangen nun über fundierte
informelle Planungsunterlagen, die einen verantwor-
tungsvollen Umgang mit ihrem reichen stadtbauge-
schichtlichen Erbe ermöglichen.
Es bleibt zu hoffen, dass Stadtverwaltung, kommu-
nale Entscheidungsträger und Öffentlichkeit in Ellwan-
gen diese Grundlage auch in diesem Sinn zu nutzen ver-
stehen.
Anmerkungen
1 Strobl, Heinz; Majocco, Ulrich; Sieche, Heinz: Denkmal-
schutzgesetz für Baden-Württemberg. Kommentar mit
ergänzenden Rechts- und Verwaltungsvorschriften. 2.,
neubearbeitete Auflage. Stuttgart/Berlin 2001, 205.
2 Vgl. Ongyerth, Gerhard: Vorbereitende Denkmalpflege.
Neue Partnerschaften und das „Wagnis des anderen
Weges“: Städtebauliche Denkmalpflege und Planungs-
beratung in Bayern, in: Böning-Weis, Susanne; Hemmeter,
Karlheinz; Langenstein, York (Hrsg.): Monumental. Fest-
schrift für Michael Petzet zum 65. Geburtstag am 12. April
1998. München 1998. (Arbeitshefte des Bayerischen
Landesamtes für Denkmalpflege 100), 147-156.
3 Strobel, Richard; Buch, Felicitas: Ortsanalyse. Zur Erfas
sung und Bewertung historischer Bereiche. Stuttgart 1986.
(Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Arbeitsheft 1).
4 Ebd., 7.
5 Vgl. Gunzelmann, Thomas; Mosel, Manfred; Ongyerth,
Gerhard: Denkmalpflege und Dorfemeuerung. Der denk-
malpflegerische Erhebungsbogen zur Dorfemeuerung.
München 1999. (Arbeitshefte des Bayerischen Landes-
amtes für Denkmalpflege 93).
6 Vgl. Eidloth, Volkmar: Historisch-geographische Grund-
lagenuntersuchung zur Denkmalpflege und Stadtsanie-
rung in Zeil am Main, Lkr. Haßberge, in: Kulturlandschaft
2 (1992), 11-16. Gunzelmann, Thomas; Kühn, Angelika;
Reichert, Christiane: Kulmbach. Das städtebauliche Erbe.
Bestandsanalyse zur Erstellung eines städtebaulich-denk-
malpflegerischen Leitbilds. München 1999. (Arbeitshefte
des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege 102)
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Denk-
malpflegerischer Erhebungsbogen Mainbernheim. Ein
städtebaulich-denkmalpflegerischer Fachbeitrag zur Stadt-
sanierung. CD-ROM Ausgabe anlässlich der Übergabe des
500. Denkmalpflegerischen Erhebungsbogens in Bayern
im Juli 2001. Bamberg 2001.
7 Vereinzelte Ansätze, wie z. B. die Überlegungen zu einem
Denkmalpflegerischen Fachplan für die Katharinenvor-
stadt in Schwäbisch Hall, wurden nicht weiter vertieft. Zu
Schwäbisch Hall vgl. Schäfer, Hartmut: Über den Umgang
mit unterirdischen Geschichtsquellen. Stadtarchäologie in
Schwäbisch Hall, in: Bedal, Albrecht; Fehle, Isabella
(Hrsg.): Hausgeschichten. Bauen und Wohnen im alten
Hall und seiner Katharinenvorstadt. Sigmaringen 1994.
(Kataloge des Hällisch-Fränkischen Museums Schwä-
bisch Hall 8), 57-62.
8 Fachplanungen, die von den Gemeinden im Rahmen ihrer
kommunalen Planungshoheit zu erstellen sind, sind auch
die so genannten Denkmalpflegepläne wie sie in den
Denkmalschutzgesetzen von Nordrhein-Westfalen, Bran-
denburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt verankert sind.
Ein vergleichender Überblick dazu bei Echter, Claus-
Peter: Grundlagen und Arbeitshilfen städtischer Denkmal-
pflege in Deutschland. Berlin 1999. (Difu-Beiträge zur
Stadtforschung 28).
9 Bearbeiter seitens des Landesdenkmalamtes Baden-
Württemberg waren Volkmar Eidloth, Angelika Reiff und
Alois Schneider.
10 Die Kelleruntersuchungen wurden von Mitarbeitern der
Fachhochschule Köln, Fachbereich Architektur - Prof. Dr.
Ing. J. Eberhardt, in Zusammenarbeit mit dem Institut für
Bauhistorische Untersuchungen e.V. durchgeführt.
11 Für den Bereich des ehemals ummauerten Stadtkerns
wurden vier Kategorien archäologischer Belange unter-
schieden: archäologische Kulturdenkmale, archäologisch
relevante Flächen mit Untersuchungsbedarf, bei denen mit
Bestandsschutz zu rechnen ist, archäologisch relevante
Flächen, bei denen ein Bestandsschutz nicht zu erwarten
ist, und archäologisch gestörte Bereiche.
12 Richtlinien der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in
der Bundesrepublik Deutschland zur Erstellung einer
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, in:
Deutsche Kunst und Denkmalpflege 39 (1981), 69.
13 Eine erste öffentliche Präsentation von Teilkapiteln des
Fachplans erfolgte durch eine Ausstellung, die 1998 im
Rahmen des Tages des offenen Denkmals gezeigt wurde.
Vgl. dazu Reiff, Angelika; Stangl, Anja; Schneider, Alois:
Wohnen im historischen Ellwangen - Stadtbewohner und
ihre Häuser, in: Ellwanger Jahrbuch 37 (1997/98), 39-87.
Zum Tag des offenen Denkmals 2003 soll eine zweite
Posterausstellung in der Stadt Ellwangen Aufbau und
Inhalt des gesamten Planwerks einer breiten Öffentlichkeit
vorstellen.
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Über den Text- und Abbi Idungsteil ist umgekehrt eine
vertiefte Beschäftigung mit der städtebaulichen Ent-
wicklung Ellwangens und seinem stadtbaugeschicht-
lichen Erbe möglich. Das Kartenwerk hilft bei dieser
Nutzungsweise dann, die gewonnenen Erkenntnisse zu
verorten und gegebenenfalls in der heutigen Stadt wie-
der aufzufinden.
Ausblick
Ziel der historisch-geographischen Stadtanalyse in Ell-
wangen war es, die vielfältige geschichtliche Prägung
des Stadtraumes zu erläutern und die historischen Spu-
ren aufzuzeigen, die zur Tradierung der komplexen
geschichtlichen Aussagekraft der Stadtlandschaft Ell-
wangens unverzichtbar sind. Mit der geplanten Publi-
kation des entstandenen Planwerks in der Reihe der
„Arbeitshefte“ des Landesdenkmalamtes Baden-Würt-
temberg werden die Ergebnisse der Untersuchungen
auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich sein.13
Der Gemeinderat der Stadt Ellwangen hat schon im
April dieses Jahres den Denkmalpflegerischen Fachplan
einstimmig zustimmend zur Kenntnis genommen.
Damit verfügt die Stadt Ellwangen nun über fundierte
informelle Planungsunterlagen, die einen verantwor-
tungsvollen Umgang mit ihrem reichen stadtbauge-
schichtlichen Erbe ermöglichen.
Es bleibt zu hoffen, dass Stadtverwaltung, kommu-
nale Entscheidungsträger und Öffentlichkeit in Ellwan-
gen diese Grundlage auch in diesem Sinn zu nutzen ver-
stehen.
Anmerkungen
1 Strobl, Heinz; Majocco, Ulrich; Sieche, Heinz: Denkmal-
schutzgesetz für Baden-Württemberg. Kommentar mit
ergänzenden Rechts- und Verwaltungsvorschriften. 2.,
neubearbeitete Auflage. Stuttgart/Berlin 2001, 205.
2 Vgl. Ongyerth, Gerhard: Vorbereitende Denkmalpflege.
Neue Partnerschaften und das „Wagnis des anderen
Weges“: Städtebauliche Denkmalpflege und Planungs-
beratung in Bayern, in: Böning-Weis, Susanne; Hemmeter,
Karlheinz; Langenstein, York (Hrsg.): Monumental. Fest-
schrift für Michael Petzet zum 65. Geburtstag am 12. April
1998. München 1998. (Arbeitshefte des Bayerischen
Landesamtes für Denkmalpflege 100), 147-156.
3 Strobel, Richard; Buch, Felicitas: Ortsanalyse. Zur Erfas
sung und Bewertung historischer Bereiche. Stuttgart 1986.
(Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Arbeitsheft 1).
4 Ebd., 7.
5 Vgl. Gunzelmann, Thomas; Mosel, Manfred; Ongyerth,
Gerhard: Denkmalpflege und Dorfemeuerung. Der denk-
malpflegerische Erhebungsbogen zur Dorfemeuerung.
München 1999. (Arbeitshefte des Bayerischen Landes-
amtes für Denkmalpflege 93).
6 Vgl. Eidloth, Volkmar: Historisch-geographische Grund-
lagenuntersuchung zur Denkmalpflege und Stadtsanie-
rung in Zeil am Main, Lkr. Haßberge, in: Kulturlandschaft
2 (1992), 11-16. Gunzelmann, Thomas; Kühn, Angelika;
Reichert, Christiane: Kulmbach. Das städtebauliche Erbe.
Bestandsanalyse zur Erstellung eines städtebaulich-denk-
malpflegerischen Leitbilds. München 1999. (Arbeitshefte
des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege 102)
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Denk-
malpflegerischer Erhebungsbogen Mainbernheim. Ein
städtebaulich-denkmalpflegerischer Fachbeitrag zur Stadt-
sanierung. CD-ROM Ausgabe anlässlich der Übergabe des
500. Denkmalpflegerischen Erhebungsbogens in Bayern
im Juli 2001. Bamberg 2001.
7 Vereinzelte Ansätze, wie z. B. die Überlegungen zu einem
Denkmalpflegerischen Fachplan für die Katharinenvor-
stadt in Schwäbisch Hall, wurden nicht weiter vertieft. Zu
Schwäbisch Hall vgl. Schäfer, Hartmut: Über den Umgang
mit unterirdischen Geschichtsquellen. Stadtarchäologie in
Schwäbisch Hall, in: Bedal, Albrecht; Fehle, Isabella
(Hrsg.): Hausgeschichten. Bauen und Wohnen im alten
Hall und seiner Katharinenvorstadt. Sigmaringen 1994.
(Kataloge des Hällisch-Fränkischen Museums Schwä-
bisch Hall 8), 57-62.
8 Fachplanungen, die von den Gemeinden im Rahmen ihrer
kommunalen Planungshoheit zu erstellen sind, sind auch
die so genannten Denkmalpflegepläne wie sie in den
Denkmalschutzgesetzen von Nordrhein-Westfalen, Bran-
denburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt verankert sind.
Ein vergleichender Überblick dazu bei Echter, Claus-
Peter: Grundlagen und Arbeitshilfen städtischer Denkmal-
pflege in Deutschland. Berlin 1999. (Difu-Beiträge zur
Stadtforschung 28).
9 Bearbeiter seitens des Landesdenkmalamtes Baden-
Württemberg waren Volkmar Eidloth, Angelika Reiff und
Alois Schneider.
10 Die Kelleruntersuchungen wurden von Mitarbeitern der
Fachhochschule Köln, Fachbereich Architektur - Prof. Dr.
Ing. J. Eberhardt, in Zusammenarbeit mit dem Institut für
Bauhistorische Untersuchungen e.V. durchgeführt.
11 Für den Bereich des ehemals ummauerten Stadtkerns
wurden vier Kategorien archäologischer Belange unter-
schieden: archäologische Kulturdenkmale, archäologisch
relevante Flächen mit Untersuchungsbedarf, bei denen mit
Bestandsschutz zu rechnen ist, archäologisch relevante
Flächen, bei denen ein Bestandsschutz nicht zu erwarten
ist, und archäologisch gestörte Bereiche.
12 Richtlinien der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in
der Bundesrepublik Deutschland zur Erstellung einer
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, in:
Deutsche Kunst und Denkmalpflege 39 (1981), 69.
13 Eine erste öffentliche Präsentation von Teilkapiteln des
Fachplans erfolgte durch eine Ausstellung, die 1998 im
Rahmen des Tages des offenen Denkmals gezeigt wurde.
Vgl. dazu Reiff, Angelika; Stangl, Anja; Schneider, Alois:
Wohnen im historischen Ellwangen - Stadtbewohner und
ihre Häuser, in: Ellwanger Jahrbuch 37 (1997/98), 39-87.
Zum Tag des offenen Denkmals 2003 soll eine zweite
Posterausstellung in der Stadt Ellwangen Aufbau und
Inhalt des gesamten Planwerks einer breiten Öffentlichkeit
vorstellen.