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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen und Bremen — Petersberg: Imhof, Heft 40.2013

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Mühlenbestand in den Gemeinden (alphabetisches Register)
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https://doi.org/10.11588/diglit.51161#0036
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Mühlen in Niedersachsen und Bremen

Der früheste urkundliche Beleg: Um 1300 wurde die
direkt am Suleübergang liegende Wassermühle vom
Grafen von Oldenburg-Bruchhausen als Lehen an die
von Staffhorst vergeben1 (vergleiche Balge-Sebben-
hausen). Im 19. Jahrhundert gab es eine bedeutende
Sensenproduktion. Allein 1878 seien 70.000 Stück
produziert worden {22} (vergleiche Liebenau und
Steyerberg).
Manecke {33} nannte 1798 zwei Wassermühlen
(Meyerhof und Mühlenhof) mit je einem Grindel und
eine Windmühle zum Lohe stampfen „vor dem Fle-
cken" (vermutlich Nordsulingen-Vorwohlde). Im Su-
linger Ortskern befand sich die bedeutende Motor-
mühle Gieseking, die dem Neubau der Raiffeisenbank
weichen musste. Die Mühlenausstattung findet sich
allerdings in vielen Mühlen des Landkreises Diepholz
wieder.
1 Hoy. UrkB I IV S.25; I 34.
Syke, Stadt
Syke an der Hache, die der Ochtum und somit der
Weser zufließt, liegt an einem seit etwa dem Jahr
800 durch einen Ringwall gesicherten alten
Hacheübergang der Straße Verden-Wildeshausen.
Die Stadt war seit 1270 ein befestigter Burgplatz der
Grafen von Neubruchhausen, seit 1384 der Grafen
von Hoya und nach deren Aussterben ab 1582 im
Besitz der Geller Linie der Herzöge von
Braunschweig-Lüneburg {26}. Später wurde Syke
Kreisstadt und somit ein kleines regionales Macht-
und Verwaltungszentrum.
Im jetzigen Stadtgebiet (TK 50 Nr. L 3118-Syke) sind
auf den Urmesstischblättern von 1898/1900 Nr. 3018,

3019, 3118, 3119 Wassermühlen in den Ortsteilen
Barrien, Borstel, Gödestorf, Nienstedt, Syke und
Wachendorf sowie Windmühlen in Halbetzen,
Heiligenfelde, Henstedt, Okel (2), Osterholz, Ristedt
und Steimke verzeichnet.
Die Wassermühlenstandorte von Barrien und Syke lie-
gen an der nach Norden abfließenden Hache, diejeni-
gen von Borstel, Wachendorf und Gödestorf jedoch
am östlichen Rand der Wildeshauser Geest zur Weser-
niederung hin an kleinen Mühlenbächen, die dort
allerdings ein beträchtliches Gefälle haben.
Ende des 16. Jahrhunderts gab es im Amt Syke Über-
legungen, neben der Syker Wassermühle weitere an-
zulegen, jedoch fehlten geeignete Örtlichkeiten. Im
Amt Syke habe es eine Wassermühle mit drei Grinden
gegeben und eine (Bock-)Windmühle mit einem
Grind bei dem Vorwerk Riede1 {22}. Mit der Was-
sermühle wird diejenige in Syke selbst gemeint sein.
Weitere urkundliche Erwähnungen von Mühlen:
- 1345 Ersterwähnung der Mühle in Barrien (weite-
re Daten siehe dort),
- 1387 eine Mühle in Okel {22, Nr. 1671},
- 1387 Bau der Wassermühle in Syke (weitere Da-
ten siehe Syke, Wassermühle),
- um 1400 habe sich eine Mühle in Hassinghausen
im Besitz der Gräfin von Hoya befunden {22, Nr.
895},
- 1847/49 hatte die Erbzinsmühle zu Riede zwei
Mahlgänge {38, S.17},
- 1964 in Gödestorf die Mühle von Richard Bohl-
mann {22, Nr. 759} und die Mühlen Dietrich Meyer
& Sohn und H.-J. Seevers in Okel {22, Nr. 1671}
sowie in Ristedt die Mühle Hermann Hierloh {22,
Nr. 1797}.
1 Celle 72 XLVII Nr. 59.


Syke, Merianstich (Zeichner: Buno,1654): Syke mit Burg, Fluss Hache und Wassermühle mit drei Rädern (aus: Topographia
Saxoniae inferioris)
 
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