Landkreis Diepholz
73
zunächst von der Mühlenbaufirma Baumgarten mo-
dernisiert und in der Folgezeit von der Firma MIAG,
Braunschweig, und schließlich MIAG-Bühler auf den
neuesten Stand automatischer Vermahlung gebracht,
bestand der Betrieb aus zwei Werken: dem Werk zur
Vermahlung von Brotgetreide mit zwei Systemen,
dem Roggensystem und dem Weizenfeinmehlsystem,
und dem Kraftfutterwerk. Beide ergänzten sich inso-
weit, als die Abfallprodukte aus der Brotgetreide-
produktion wie die Kleie sowie als Nahrungsmittel
ungeeignetes Getreide im Kraftfutterwerk gut ver-
wendet werden konnten.1
1 Rudolf Sketsch, Fehmarn-Burg.
Ehrenburg
Ehrenburg am Kuhbach gelegen, der der Kleinen Aue
und mit dieser in Richtung Süden der Großen Aue
zufließt, besaß eine Burg der Grafen von Hoya. Da-
nach war es Amtssitz, dessen Wirkungsbereich zeit-
weilig bis nach Barenburg reichte. An die Burg erin-
nert lediglich ein von Wald überwachsener Schutt-
hügel inmitten heute noch sumpfigen Geländes. Der
strategisch wichtige Platz an einer West-Ost-Fernver-
bindung, dem Volk(s)weg, war wahrscheinlich schon
befestigt, bevor die Hoyaer Grafen ihn ausbauten,
und er war häufig umkämpft. Das Amt Ehrenburg
war nach der Ära der Hoyaschen Grafen eine Han-
noversche Behörde. Mit dem benachbarten Amt
Freudenberg (bei Bassum), das zu Hessen gehörte,
gab es gelegentlich Auseinandersetzungen um Grenz-
ziehungen und Mühlenrechte (siehe Neuenkirchen-
Cantrup). Manecke {33} schreibt 1798 von den bei-
den Windmühlen in Cantrup und Schmalförden, die
der Landesherrschaft erbzinsplichtig seien.
In den Ortsteilen Schmalförden, Stocksdorf, Sudbruch
und Wesenstedt sind auf dem Urmesstischblatt von
1897/99 vier Windmühlen dargestellt, davon drei
Holländermühlen und in Schmalförden eine Bock-
windmühle. Ehrenburg besaß außerdem eine Amts-
wassermühle am Kuhbach (Beeke), die auf dem Ur-
messtischblatt schon nicht mehr verzeichnet ist. Alle
diese Mühlen sind untergegangen. Die Wesenstedter
Holländermühle besteht noch als Torso. In Ehrenburg
gab es seit 1903 einen Doppelbetrieb mit Dampfmüh-
le und Molkerei, der inzwischen abgebrochen wurde.
Die Mühle war von 1926 bis zu ihrem Betriebsschluss
im Jahr 1953 an einen Hermann Dohrmann verpach-
tet1 (vergleiche Sebbenhausen und Siedenburg).
1 Kirchspiel Schmalförden 1239-1989. Hrsg.: Heimatverein
Kirchspiel Schmalförden, Sulingen 1989.
Ehrenburg-Schmalförden, ehemalige Bockwindmühle Nienaber, vor 1925 (Archiv Nienaber)
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zunächst von der Mühlenbaufirma Baumgarten mo-
dernisiert und in der Folgezeit von der Firma MIAG,
Braunschweig, und schließlich MIAG-Bühler auf den
neuesten Stand automatischer Vermahlung gebracht,
bestand der Betrieb aus zwei Werken: dem Werk zur
Vermahlung von Brotgetreide mit zwei Systemen,
dem Roggensystem und dem Weizenfeinmehlsystem,
und dem Kraftfutterwerk. Beide ergänzten sich inso-
weit, als die Abfallprodukte aus der Brotgetreide-
produktion wie die Kleie sowie als Nahrungsmittel
ungeeignetes Getreide im Kraftfutterwerk gut ver-
wendet werden konnten.1
1 Rudolf Sketsch, Fehmarn-Burg.
Ehrenburg
Ehrenburg am Kuhbach gelegen, der der Kleinen Aue
und mit dieser in Richtung Süden der Großen Aue
zufließt, besaß eine Burg der Grafen von Hoya. Da-
nach war es Amtssitz, dessen Wirkungsbereich zeit-
weilig bis nach Barenburg reichte. An die Burg erin-
nert lediglich ein von Wald überwachsener Schutt-
hügel inmitten heute noch sumpfigen Geländes. Der
strategisch wichtige Platz an einer West-Ost-Fernver-
bindung, dem Volk(s)weg, war wahrscheinlich schon
befestigt, bevor die Hoyaer Grafen ihn ausbauten,
und er war häufig umkämpft. Das Amt Ehrenburg
war nach der Ära der Hoyaschen Grafen eine Han-
noversche Behörde. Mit dem benachbarten Amt
Freudenberg (bei Bassum), das zu Hessen gehörte,
gab es gelegentlich Auseinandersetzungen um Grenz-
ziehungen und Mühlenrechte (siehe Neuenkirchen-
Cantrup). Manecke {33} schreibt 1798 von den bei-
den Windmühlen in Cantrup und Schmalförden, die
der Landesherrschaft erbzinsplichtig seien.
In den Ortsteilen Schmalförden, Stocksdorf, Sudbruch
und Wesenstedt sind auf dem Urmesstischblatt von
1897/99 vier Windmühlen dargestellt, davon drei
Holländermühlen und in Schmalförden eine Bock-
windmühle. Ehrenburg besaß außerdem eine Amts-
wassermühle am Kuhbach (Beeke), die auf dem Ur-
messtischblatt schon nicht mehr verzeichnet ist. Alle
diese Mühlen sind untergegangen. Die Wesenstedter
Holländermühle besteht noch als Torso. In Ehrenburg
gab es seit 1903 einen Doppelbetrieb mit Dampfmüh-
le und Molkerei, der inzwischen abgebrochen wurde.
Die Mühle war von 1926 bis zu ihrem Betriebsschluss
im Jahr 1953 an einen Hermann Dohrmann verpach-
tet1 (vergleiche Sebbenhausen und Siedenburg).
1 Kirchspiel Schmalförden 1239-1989. Hrsg.: Heimatverein
Kirchspiel Schmalförden, Sulingen 1989.
Ehrenburg-Schmalförden, ehemalige Bockwindmühle Nienaber, vor 1925 (Archiv Nienaber)