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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen und Bremen — Petersberg: Imhof, Heft 40.2013

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Mühlenbestand in den Gemeinden (alphabetisches Register)
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https://doi.org/10.11588/diglit.51161#0129
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Sulingen-Nordsulingen-Vorwohlde, Windmühle Albers (jetzt Gratzke), 1943, links Sägerei mit Dampfmaschinenschornstein
(Archiv Gratzke, Vorwohlde)


mann (vergleiche Gutsmühle Sulingen). Danach hätte
die jetzige Mühlenruine einen Vorgänger besessen,
wahrscheinlich eine Bockwindmühle. Der Galeriehol-
länder mit Durchfahrt und achtkantigem Turm aus
teilweise verputztem Backsteinmauerwerk war zuletzt
ausgestattet mit Jalousieflügeln und Windrose. Er ist
ausweislich einer exakten Kostenaufstellung1 im Jahr
1851 erbaut worden. Danach hatte die von dem
Mühlenbauer Kasten aus Wagenfeld entworfene
Mühle eine mittels Steert auf einem Tafelment mit
Schleppkranz drehbare Kappe und Segelgatterflügel,
drei Mahlgänge sowie einen Graupengang. Eine alte
Winde kaufte man dem Müller Ehlerding aus Stol-
zenau ab. Als Zimmermeister firmierte ein Schnieder
aus Twistringen. Für die Überprüfung (Abnahme) des
fertigen Bauwerks hatte man den Müller Kuhlmann
aus Nienburg (siehe dort) und den Mühlenbaumeister
Bergmann aus Nienburg verpflichtet. Die Mühle war
bis nach dem Zweiten Weltkrieg betriebsfähig. Es war
eine Korn- und Lohmühle.2 Als Sekundärantrieb gab
es zunächst eine Dampfmaschine, dann einen
Dieselmotor, der sich inzwischen bei einer Mühle in
Sudwalde-Bensen befindet, und schließlich einen
Elektromotor. In dem jetzt noch vorhandenen Schup-
pen war seinerzeit ein Horizontalsägegatter in Be-
trieb. Zuletzt wurde die Mühle von der Müllermeis-
terin Gratzke, geb. Albers, betrieben.3 Der Müllerna-
me Albers taucht noch in Ehrenburg-Stocksdorf, in
Twistringen und in Seckenhausen auf.4


Sulingen-Nordsulingen-Vorwohlde, Windmühle Albers
(jetzt Gratzke), 2010

1 Gutsarchiv Lüning, Sulingen, Nr. 06/0007 - Res Contra.
2 Fritz Husemann, in: Unter der Bärenklaue. Nr. 7, 1951,
S. 72.
3 Werner Gratzke, Vorwohlde.
4 Horst Albers, Ehrenburg-Stocksdorf.
 
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