Landkreis Nienburg/Weser
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deckung auf. Die Kappenstirn ist auffällig hoch. Die
Kappe ist mit Lärchenschindeln eingedeckt. Zur
Mühlentechnik gehören: Segelgatterflügel mit Stahl-
ruten sowie eine Windrose. Weitere Technik ist nicht
mehr vorhanden. Mit Windkraft wurde bis 1962 gear-
beitet. Danach wurde bis in die 1990er Jahre ein
Elektromotor eingesetzt. Modernere Wirtschafts-
gebäude schließen sich bis unter die Galerie an den
Mühlenturm an.
Husum
Landstraße nach Schessinghausen
Windmühle Husum
Die auf dem Messtischblatt von 1897/99 Nr. 3421
dargestellte Erdholländermühle soll von einem Bor-
cherding auf dem Horstberg erbaut worden sein.
1950 wurde erwogen, die Mühle wegen
Baufälligkeit abzubrechen. Aufgrund heimatge-
schichtlicher und kartografischer Einwände unter-
blieb der Abbruch.1 1952 wurde sie als erhaltens-
wert eingestuft {41}. Die Mühle hat einen Sockel aus
Findlings-Backstern-Mischmauerwerk, derzeit einen
reetverkleideten Stapel und eine reetgedeckte
Kappe. Sie besitzt Flügel- und Windrosenattrappen.
Die Mühle ist bewohnt.
1 Die Harke, 22.06.1950.
Landesbergen
Hinter den Höfen 13
Windmühle Landesbergen
Die 1872 vom Mühlenbauer Bergmann aus Nienburg
für Christian Barnstedt und seine Ehefrau Sophie,
geb. Backhaus, erbaute Galerieholländermühle war
bis einschließlich des Galeriegeschosses auf achtecki-
gem Grundriss aus Backsteinsichtmauerwerk herge-
stellt. Ab der Höhe des Galeriebodens setzte ein kreis-
runder Grundriss an, der sich in dem kegelstumpfför-
migen Stapel fortsetzte, und der unter der Kappe mit
einem Zahnschnittgesims abschloss. Die bootsförmige
Kappe wurde mittels Windrose gedreht. Um 1900
übernahm Clausing den Betrieb, 1933 folgten Willy
Börner und 1935 der Müllermeister Gustav Dralle. Ein
zu Beginn des Ersten Weltkriegs entstandenes Foto
zeigt Segelgatterflügel sowie einen Anbau mit
Schornstein für eine Dampfmaschine. Am 25.05.1915
brannte die Mühle ab. Im verbliebenen Torso der
Sockelgeschosse wurde bis 1980 weitergearbeitet.
Nach dem Kauf durch die Gemeinde Landesbergen
1984 erfolgte ein Neubau, für den die erhaltenen
Sockelgeschosse verwendet wurden. Der Mühlenturm
wurde komplett aus Mauerwerk hergestellt. Mühlen-
technik ist nicht mehr vorhanden. Über die ehemalige
Husum, Windmühle (Kreisarchiv Nienburg Nr. 43676)
Landesbergen, Windmühle Landesbergen mit
Dampfmaschinenhaus und Schornstein, vor 1915
Ausstattung gibt es keine Nachrichten. Das Bauwerk
mit nicht drehbarem Flügelkreuz und Windrosen-
attrappe wird von der Gemeinde und als Heimatstube
genutzt.1
1 Schriftliche Informationen der SG Landesbergen und des
Heimatvereins Landesbergen.
Landesbergen
Weser-Kraftwerk
Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde im Zuge des gro-
ßen Vorhabens der Kanalisierung der Mittelweser ein
Kraftwerk geplant. Erbaut wurde 1958-1960 ein
Laufwasserkraftwerk mit drei Kaplan-Turbinen {17}.
Die drei doppelt regulierten Turbinen sind bei einer
Ausbaufallhöhe von 3,52 m und einer Ausbauwasser-
menge von 200 bis 240m3/s auf eine Ausbauleistung
von 5 600 bis 5 970 kW hin ausgelegt.
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deckung auf. Die Kappenstirn ist auffällig hoch. Die
Kappe ist mit Lärchenschindeln eingedeckt. Zur
Mühlentechnik gehören: Segelgatterflügel mit Stahl-
ruten sowie eine Windrose. Weitere Technik ist nicht
mehr vorhanden. Mit Windkraft wurde bis 1962 gear-
beitet. Danach wurde bis in die 1990er Jahre ein
Elektromotor eingesetzt. Modernere Wirtschafts-
gebäude schließen sich bis unter die Galerie an den
Mühlenturm an.
Husum
Landstraße nach Schessinghausen
Windmühle Husum
Die auf dem Messtischblatt von 1897/99 Nr. 3421
dargestellte Erdholländermühle soll von einem Bor-
cherding auf dem Horstberg erbaut worden sein.
1950 wurde erwogen, die Mühle wegen
Baufälligkeit abzubrechen. Aufgrund heimatge-
schichtlicher und kartografischer Einwände unter-
blieb der Abbruch.1 1952 wurde sie als erhaltens-
wert eingestuft {41}. Die Mühle hat einen Sockel aus
Findlings-Backstern-Mischmauerwerk, derzeit einen
reetverkleideten Stapel und eine reetgedeckte
Kappe. Sie besitzt Flügel- und Windrosenattrappen.
Die Mühle ist bewohnt.
1 Die Harke, 22.06.1950.
Landesbergen
Hinter den Höfen 13
Windmühle Landesbergen
Die 1872 vom Mühlenbauer Bergmann aus Nienburg
für Christian Barnstedt und seine Ehefrau Sophie,
geb. Backhaus, erbaute Galerieholländermühle war
bis einschließlich des Galeriegeschosses auf achtecki-
gem Grundriss aus Backsteinsichtmauerwerk herge-
stellt. Ab der Höhe des Galeriebodens setzte ein kreis-
runder Grundriss an, der sich in dem kegelstumpfför-
migen Stapel fortsetzte, und der unter der Kappe mit
einem Zahnschnittgesims abschloss. Die bootsförmige
Kappe wurde mittels Windrose gedreht. Um 1900
übernahm Clausing den Betrieb, 1933 folgten Willy
Börner und 1935 der Müllermeister Gustav Dralle. Ein
zu Beginn des Ersten Weltkriegs entstandenes Foto
zeigt Segelgatterflügel sowie einen Anbau mit
Schornstein für eine Dampfmaschine. Am 25.05.1915
brannte die Mühle ab. Im verbliebenen Torso der
Sockelgeschosse wurde bis 1980 weitergearbeitet.
Nach dem Kauf durch die Gemeinde Landesbergen
1984 erfolgte ein Neubau, für den die erhaltenen
Sockelgeschosse verwendet wurden. Der Mühlenturm
wurde komplett aus Mauerwerk hergestellt. Mühlen-
technik ist nicht mehr vorhanden. Über die ehemalige
Husum, Windmühle (Kreisarchiv Nienburg Nr. 43676)
Landesbergen, Windmühle Landesbergen mit
Dampfmaschinenhaus und Schornstein, vor 1915
Ausstattung gibt es keine Nachrichten. Das Bauwerk
mit nicht drehbarem Flügelkreuz und Windrosen-
attrappe wird von der Gemeinde und als Heimatstube
genutzt.1
1 Schriftliche Informationen der SG Landesbergen und des
Heimatvereins Landesbergen.
Landesbergen
Weser-Kraftwerk
Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde im Zuge des gro-
ßen Vorhabens der Kanalisierung der Mittelweser ein
Kraftwerk geplant. Erbaut wurde 1958-1960 ein
Laufwasserkraftwerk mit drei Kaplan-Turbinen {17}.
Die drei doppelt regulierten Turbinen sind bei einer
Ausbaufallhöhe von 3,52 m und einer Ausbauwasser-
menge von 200 bis 240m3/s auf eine Ausbauleistung
von 5 600 bis 5 970 kW hin ausgelegt.