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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0296
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276 Philosophische Gespräche.
Hypothesen, die wir hineingetragcn haben, unsre
scholastischen Grillen, die wir in ihr zu finden
glauben, unsre Menschensatzungen, die wir ihr
aufbürden, unser polemischer Unflat, mit dem wir sie
beflecken, und die schändliche Hitze und Unbändig-
keit, womit wir unsre systematische Albernheiten ver-
teidigen und aufdringen —- das ists, was denkende,
gutgesinnte Menschen —aus dem Schooße der Kir-
che fliehen gemacht hat. bUnc illae Iscr^mae!
Und meynt denn der Verfasser im Ernste, daß
wir lieber eine Wahrheit aufopfern, lieber eine
Hypothese/ wie ers selbst nennt/ annehmen, lie-
ber einen der größten Beruhigungsgründe unsres
Glaubens, den uns jener Satz gewähret, aus dem
Religionsunterrichte verbannen sollten, als daß
wir einige Abtrünnige der Gemeinschaft der Kirche
beraubten?
Endlich. Wenn das ein richtiger Bewe-
gungsgrund wäre, den der Verfasser von dem obge-
dachteN Anstoße hernimmt, so würde ja dieser Bc-
wegungsgrund auf alle Lehrsätze der Religion eben
so gut passen. So müßte man ja alles, was der
geoffenbarten Religion eigen ist, in die spekula-
tive Schultheologie verweisen, und es jedem frey
stellen, nach seiner besten Einsicht selbst zu urtei-
len, weil es manchem Anstoß giebt und ihn
aus dem Schooße der Kirche fliehen macht? —
' Dsrh zum Buche selbst.
 
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