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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0344
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Z24

Beziehungen
„Was ich mit dem ganzen Geschwätze habe sa-
gen wollen? Dieses, liebe Mitchristen! daß ihr im-
merhin einen Teufel glauben, aber ihn nur ferner-
hin nicht in die Religion mischen und einen Glau-
bensartikel aus ihm machen sollt. Denn dahin
gehört er gar nicht. Und ist wenigstens herzliche
Einfalt, wenn ihr euch überreden laßt, wer keinen
Teufel glaube / glaube auch keine Hölle, und wer
ke-'ne Hölle glaube, glaube auch keinen Gott.
Denn ihr werdet doch so viel einsehcn, daß der liebe
Gott die Menschen in jener Welt strafen könne,
wenn auch kein Teufel ist. Und das traue ich euch
nicht zu, daß ihr euch vorstellt, Gott werde den
Teufel zur Execution ttöthlg haben, die er einmal
an den Verdammten vollziehen will. Nein! lie-
ben Mitchristcn! so einfältiges Zeug glaubt ihr
gewiß nicht.,,
„Also was soll der Teufel in der Religion?—
Man soll sich vor feinen Nachstellungen und Ver-
führungen hüten, sagt ihr. Gut! aber erstlich
wie macht ihr das? Gebt nur auf euch selbst Ach-
tung, so werdet ihr sehen, daß ihr gegen den Teufel
keine andern Mittel vorkehren könnet, als ebendie,
welche ihr zu Bestreitung eurer Leidenschaften und
zur Besiegung aller äußerlichen Reize des Lasters
und der Thorheit anwendet. Folglich rhut ihr ja
allemal eure Pflicht, ihr möget euch dabey nun in
den Kopf setzen, daß ihr wider den Teufel fechtet,
oder daß ihr bloß mit der Sünde streitet, oder daß
ihr beyde zugleich vor euch habt.
„Zwcy-
 
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