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Allgemeine theologische Bibliothek — 2.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22487#0064
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Ikree Oilcourles ecc.

56
König David seyn könne? Herr F. behauptet das
Gegentheil und will den Mcßias darunter verstan-
den wissen. Aber seine Gründe stnd äußerst elend.
Er hält es für unleugbar, daß derjenige, welcher
auf obigen Titel Ansprüche machen wolle, ein ganz
Untadelhaftes, und wenigstens von allen groben
Fehlern frcyeö Leben geführt haben müsse. Daraus
schließt er, daß er dem Könige David schlechter-
dings nicht zukomme. Aber wer wird zugeben, daß
ein frommer Mann nicht ein Liebling Gottes seyn
und heißen könne, ohngeachtet seine Lcbensgeschichte
mit einem oder dem andern Fehltritte besteckt wor-
den? Man lese nur die Lobsprüche,welche Hebr. 11.
einigen weit fehlerhaften Personen beygelegt werden,
und urtheile alsdann, ob nicht David — der un-
leugbar eine der edelsten und rechtschaffensten Men-
schenseeten war, welche je in der Welt gelebt haben,
und der seinen Fehltritt durch einen unnachahmlichen
Grad von Büßfertigkeit so vollkommen wieder aus-
gelöscht hat, nicht mit dem besten Rechte ein Mann
nach dem Herzen Gottes, d. i. ein Mann, der so
ganz nach Gottes Sinne war, und der vornehmlich
als Regent von Judäa gerade die Grundsätze und
Gesinnungen, gerade den Grad von Heroismus,
gerade den patriotischen Eifer für das gemeine Beste
hatte, der zur treusten Ausführung der göttlichen
Absichten erfordert wurde, genannt zu werden ver-
diene ?
Hierauf untersucht Herr F. ob die Schriftstellen
des alten Testaments, in den Stellen, wo jener Aus-
druck gebraucht wird, in der That von David reden?
Um nun auch diese Frage zu verneinen, merkt er
zttfördcrst an, daß im alten Testamente das, was
von einem Vater in Beziehung auf künftige Bege-
benheiten
 
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