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Allgemeine theologische Bibliothek — 2.1774

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[Recensionen LXI-LXXVI]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22487#0267
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Lavaters vermischte Schriften. 259
das hier entscheiden kann. Da cs aber auf richti-
ge Auslegung ihrer Sätze ankommt, die sie über
jene Materien verträgt, so muß doch immer die
Erfahrung mit in Rechnung gebracht werden. Denn
wir sehen nicht, wie sich ein vernünftiger Mensch
bey seinem Glauben beruhigen kann, der unter den
möglichen Auslegungen einer Schriftstelle diejenige
wählen wollte, welcher die Erfahrung widerspricht.
Doch wir wollen den Verfasser w.iter hören.
,Jch finde, sagt er, (S. roz.) daß die H.
Schriftsteller darinnen überein kommen, daß die Gott-
heit sich gewissen Menschen auf eine unmittelba-
re, augenscheinlichere und nähere Weise, als durch
die gewöhnlichen Werke und Veränderungen dec
Natur, geoffenbarek habe. Alle erzählen oder setzen
voraus — Erscheinungm der Gottheit — Handlun-
gen der Gottheit, die sich nach dem gewöhnlichen
Laufe der Natur nicht erwarten ließen.— Dicß
dünkt mich auffallend.—- Nicht einen von ihren
Helden, deren Leben sie beschreiben-—Adam,Henoch,
Noah, Abraham, Isak, Jakob, Mos 6, Aaron, Jo»
sua, Gideon, Samuel, David-Jesus — —>
Paulus, Stephanus, AgabuS, Philippus— stellen
sie uns vor, ohne uns ihn in einem besonder», ver-
trauten und unmittelbaren Umgänge mit der Gott-
heit zu zeigen.,,
„Ich finde, daß sie diese ungewöhnlichen Wir-
kungen und Aeufferungen der Gottheit— dem Gei-
ste Gottes zuschreiben: daß sie also die unmittel-
bar, ausserordentlich, stark und in die Sinne fallend
wirkende Gottheit— den Geist Gottes nannten.,.
 
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