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Allgemeine theologische Bibliothek — 4.1775a

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[Recensionen]
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[Recensionen LXXXIX-LXXXXIII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22489#0274
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r66 Versuch über die Religionsgeschichte.
pelt. — Beyspiele davon —. Die 6 Bücher v«?
gehören ihm nicht. Plutarch,
Euscb, Joseph und Synell, seine Auszieher und
Widerleget, schweigen hievon ganz, und Suidas Zeug,
niß wird durch viel sonstige Falschheiten verdächtig.
Auch ist dieses Werks Mythologie ganz griechisch.
Beym Diodor fließen schon griechische und ägyp-
tische Religion völlig zusammen. Politische Nach,
richten sowohl als mythologische Erzählung n waren
schon geschmückt und kn Zusammenhang gebracht: ja
die ägyptischen Priester durstens wagen, den Griechen,
die den Ursprung der Fabellehren bey ihnen zu finden
brannten, in der wirklichen Welt, in bürgerlichen Ge-
bräuchen Aegyptens zu zeigen. Ein Verdienst, da-
nach heut viel Anspielungsjäger um die Alten, ja um
die Bibel selbst, haben. Auch die Naturlehre erscheint
beym ägyptischen Priester im griechischen Gewand.
Zwey Grundwesen der Aegypter, Osiris und Isis,
müssen sich in 5, Zeve, Minerva, Vulkan, Ocean,
Ceres theilen lassen.
Plutarch, ein großer Kopf, vermochte durch
Scharfsinn Wahres vom Unwahren zu scheiden: doch
von Placons Hypothesen verführt, sah er immer durch
gefärbtes Glas, fand, was er finden wollte. In ihm
finden wir Diodors Fabeln wieder, nur angeschwcllt
wlr Stadtgerüchtc, und natürlich in grösserer Anzahl.
Ins unsinnigste Gespinst Vernunft zu bringen,
Ist dem sehr leicht, der sich alles nach willkürlichen
Gesetzen zu erklären, heraus nimmt, und sich dann
auch im Nothfall Widersprüche zu gut hält. Und
dleß hat Plutarch redlich gethan, um in die ägypti-
 
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