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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 26.1901

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Weber, Georg: Erythrai
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https://doi.org/10.11588/diglit.41307#0122
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I 12

G. WEBER

22 m lang, an der modernen Feldmauer gemessen. Über die
Bauzeit des Theaters liegen keine Nachrichten vor; es wird
gelegentlich, in einer Inschrift des II. Jahrhunderts vor Chr., er-
wähnt (Lamprecht N° VIII).
Die beiden Hauptheiligtümer der Stadt waren das Hera-
kleion und das Athenaion, die von Pausanias (VII 5,4—9)
und in mehreren Inschriften erwähnt werden. Der Tempel der
Athena Polias hat nach dem Fundorte mehrerer ihn erwähnen-
der Inschriften zu schliessen auf der Akropolis gelegen. Über
die Lage des Herakleion ist nichts Sicheres zu ermitteln. Hamil-
ton glaubte es nahe bei den Quellen des Aleon ansetzen zu
dürfen : One of the most remarkable of these remains was a
ivall supporting a terrace, j8 feet in length, the lower part of
which consisted of a beautiful specimen of Cyclopian architec-
ture, the augles of the different blocks being cut very sharp,
while upou it was raised a superstructure in the isodoinous
style, buili zvith great regularity ; the site may have been that
of the ternple of Hercules mentioned by Pausanias (S. 7). Diese
Terrasse (s. Plan «Terrasse») steht nicht frei in der Ebene,
sondern stösst an den Fuss der Hügel im Süden ; die Stütz-
mauer umgab sie wahrscheinlich im Bogen gegen das Stadt-
gebiet zu1. Auf der Terrasse sieht man keine Fundamente
mehr, doch ist nicht daran zu zweifeln, dass hier ein Heiligtum
lag. Denn an den Felsen im Süden sind eine Menge Votiv-
nischen angebracht; in deren Nähe fand ich ein Stück eines
Geison aus Marmor mit Löwenkopf als Wasserspeier und Zahn-
schnitt; in einer nahen Feldmauer steckt eine Marmortrommel
von einer jonischen Säule. Es wird hier also irgend ein joni-
scher Tempel aus hellenistischer Zeit gestanden haben, aber
der durch sein Alter berühmte Tempel des tyrischen Melkart-
Herakles dürfte näher am Meere, in der Altstadt selbst zu
suchen sein.
Im Nordwesten der Stadt, zwischen dem Ausläufer des Burg-
berges und den nördlichen Hügeln mit der Stadtmauer zieht
sich vom Meere ab bis auf den Sattel eine breite Mulde hin,
auf deren Sohle noch einige Reste zu sehen sind. Geht man

1 Texier S. 368 f. hat stark übertrieben.
 
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