DIE BAUURKUNDE DES ERECHTHEION VOM JAHRE 408/7 231
mutung für richtig zu erklären, wenn die Angaben der mit
b in festem Zusammenhang stehenden Bruchstücke sich der
Disposition innerhalb der einzelnen Prytanieen in einer glaub-
haften Art und Weise einfügten. Zur Verdeutlichung gebe ich
eine Skizze der Verteilung nach Kirchhoff :
Kol. 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Kol. 6 Kol. 7 Kol. 8 Kol. 9
f
b I
b II
a I
a II
c I
c II
e
dl
d II
Wenn hierbei die Mitte der Überschrift über einer Kolumne der
VII. Prytanie zu stehen kommt, so werden wir die Erklärung
darin zu finden haben, dass die Aufwendungen in den ersten
Prytanieen des Jahres weniger Raum in Anspruch nahmen.
Denn die Durschnittslänge der Rechnung einer Prytanie (s.
Robert a. a. O. 440) ist ein zu schematischer Begriff, als dass
wir auf ihn Schlüsse bauen dürften. Vielmehr muss man sich
auch hier die Inkongruenzen der Praxis gegenwärtig halten.
Unsere Inschrift setzt also mit a Kol. I im Laufe der VI. Pry-
tanie ein, deren Gesamtausgabe sich auf etwa 1800 Drachmen
belief. Damals wurde an der hölzernen Decke gearbeitet, gleich-
zeitig war die Kannelierung der Säulen an der Nordhalle been-
det, denn den Hilfsarbeitern wird für die Abnahme der Gerüste
der Lohn ausgezahlt (« 15 ff). Unmittelbar nach den Präskrip-
ten der VII. Prytanie, in der etwa 4300 Drachmen aufgewandt
werden, bricht der Stein ab. Nach der Disposition musste auf
die ώνήματα die Rubrik λιΦουργικσυ folgen. Thatsächlich ist in
d I von der Arbeit an der vierten und sechsten Säule der
Osthalle die Rede (vgl. Michaelis Athen. Mitt. 1889, 361), wie
sich aus den Namen der Steinmetzen ergiebt. In der Portset-
zung auf f wo die Ergänzungen durch die Analogie von a II
Z. 35 ff. gesichert sind, war die Steinarbeit an der dritten Säule
der Osthalle genannt. Da nun die Nordhalle erst in der VI.
Prytanie fertig geworden war (Michaelis a. a. O. 358), bietet die
mutung für richtig zu erklären, wenn die Angaben der mit
b in festem Zusammenhang stehenden Bruchstücke sich der
Disposition innerhalb der einzelnen Prytanieen in einer glaub-
haften Art und Weise einfügten. Zur Verdeutlichung gebe ich
eine Skizze der Verteilung nach Kirchhoff :
Kol. 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Kol. 6 Kol. 7 Kol. 8 Kol. 9
f
b I
b II
a I
a II
c I
c II
e
dl
d II
Wenn hierbei die Mitte der Überschrift über einer Kolumne der
VII. Prytanie zu stehen kommt, so werden wir die Erklärung
darin zu finden haben, dass die Aufwendungen in den ersten
Prytanieen des Jahres weniger Raum in Anspruch nahmen.
Denn die Durschnittslänge der Rechnung einer Prytanie (s.
Robert a. a. O. 440) ist ein zu schematischer Begriff, als dass
wir auf ihn Schlüsse bauen dürften. Vielmehr muss man sich
auch hier die Inkongruenzen der Praxis gegenwärtig halten.
Unsere Inschrift setzt also mit a Kol. I im Laufe der VI. Pry-
tanie ein, deren Gesamtausgabe sich auf etwa 1800 Drachmen
belief. Damals wurde an der hölzernen Decke gearbeitet, gleich-
zeitig war die Kannelierung der Säulen an der Nordhalle been-
det, denn den Hilfsarbeitern wird für die Abnahme der Gerüste
der Lohn ausgezahlt (« 15 ff). Unmittelbar nach den Präskrip-
ten der VII. Prytanie, in der etwa 4300 Drachmen aufgewandt
werden, bricht der Stein ab. Nach der Disposition musste auf
die ώνήματα die Rubrik λιΦουργικσυ folgen. Thatsächlich ist in
d I von der Arbeit an der vierten und sechsten Säule der
Osthalle die Rede (vgl. Michaelis Athen. Mitt. 1889, 361), wie
sich aus den Namen der Steinmetzen ergiebt. In der Portset-
zung auf f wo die Ergänzungen durch die Analogie von a II
Z. 35 ff. gesichert sind, war die Steinarbeit an der dritten Säule
der Osthalle genannt. Da nun die Nordhalle erst in der VI.
Prytanie fertig geworden war (Michaelis a. a. O. 358), bietet die