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ERNST PFUHL
Die Nasenspitzen fehlen. Reichliche Spuren der Bemalung : im
Giebel, am Eierstab, an den Platten der Kapitelle, am Stuhl
ein leicht bläuliches Rot; auf dem Grunde, der Innenseite der
Pfeiler, den Abläufen der Kapitelle braungelb; nach einer
Spur am linken Kapitell waren die Abläufe vielleicht mit einem
roten Eierstab auf gelbem Grunde bemalt. Chiton und Schnür-
schuhe des Mannes waren rot, sein Mantel ockergelb, ebenso
der des Knaben und der Frau, deren Chiton nach schwachen
Spuren vielleicht auch gelb war. Des Haar des Mannes zeigt
das Rot des Chitons, Gesicht, Hals und Beine sowie Gesicht
und Brust des Knaben ein helles Braunrot b Auf einfachem
Stuhle sitzt nach links gewendet eine Frau ünd reicht einem
vor ihr stehenden Manne die Hand. Sie trägt den gegürteten
Chiton und den Mantel, der vom Hinterkopf herabfallend linke
Schulter und Arm bis zum Handgelenk bedeckt. Der Mann
ist bartlos und trägt kurzes Haar. Sein gegürteter kurzärm-
liger Chiton reicht bis zum Knie; die Chlamys lässt den rechten
Arm frei und bedeckt den linken ; an den Füssen Schnür-
schuhe. Hinter dem Manne erscheint in halber rechter Seiten-
ansicht aus dem Bilde herausschauend ein kleiner Knabe im
Mantel, er hält eine Feldflasche.—Die sorgfältig ausgeführten
Köpfe scheinen das Relief ins zweite Jahrhundert zu weisen.
Vergl. A. G. ioo Nr. 438, 88 Nr. 367; N. M. 1258 (Sybel 552)
von Delos-Rheneia.
Bruchstücke.
13. Alexandria. Aus Alexandria. Botti 3,7 Bruchstück einer
Stele aus grosskörnigem Kalkstein. Höhe 0,31 Breite 0,22 zu
ergänzende Bildhöhe 0,33. Halbhohes Relief. Es ist nur die
linke Hälfte der Bildfläche erhalten und auch von dieser fehlt
der untere Rand. Dem Dargestellten fehlt der rechte Fuss, das
linke Knie, die Nasenspitze; die linke Gesichtshälfte ist stark
beschädigt. Alte Sandlöcher sind noch teilweise mit Gipsstuck
gefüllt. Die Ausdehnung des Grundes nach rechts macht es
wahrscheinlich, dass das Relief noch eine zweite Figur ent-
1 Von der Tünche einer Museumswand stammen leichte Spritzer kobalt-
blauer Leimfarbe.
ERNST PFUHL
Die Nasenspitzen fehlen. Reichliche Spuren der Bemalung : im
Giebel, am Eierstab, an den Platten der Kapitelle, am Stuhl
ein leicht bläuliches Rot; auf dem Grunde, der Innenseite der
Pfeiler, den Abläufen der Kapitelle braungelb; nach einer
Spur am linken Kapitell waren die Abläufe vielleicht mit einem
roten Eierstab auf gelbem Grunde bemalt. Chiton und Schnür-
schuhe des Mannes waren rot, sein Mantel ockergelb, ebenso
der des Knaben und der Frau, deren Chiton nach schwachen
Spuren vielleicht auch gelb war. Des Haar des Mannes zeigt
das Rot des Chitons, Gesicht, Hals und Beine sowie Gesicht
und Brust des Knaben ein helles Braunrot b Auf einfachem
Stuhle sitzt nach links gewendet eine Frau ünd reicht einem
vor ihr stehenden Manne die Hand. Sie trägt den gegürteten
Chiton und den Mantel, der vom Hinterkopf herabfallend linke
Schulter und Arm bis zum Handgelenk bedeckt. Der Mann
ist bartlos und trägt kurzes Haar. Sein gegürteter kurzärm-
liger Chiton reicht bis zum Knie; die Chlamys lässt den rechten
Arm frei und bedeckt den linken ; an den Füssen Schnür-
schuhe. Hinter dem Manne erscheint in halber rechter Seiten-
ansicht aus dem Bilde herausschauend ein kleiner Knabe im
Mantel, er hält eine Feldflasche.—Die sorgfältig ausgeführten
Köpfe scheinen das Relief ins zweite Jahrhundert zu weisen.
Vergl. A. G. ioo Nr. 438, 88 Nr. 367; N. M. 1258 (Sybel 552)
von Delos-Rheneia.
Bruchstücke.
13. Alexandria. Aus Alexandria. Botti 3,7 Bruchstück einer
Stele aus grosskörnigem Kalkstein. Höhe 0,31 Breite 0,22 zu
ergänzende Bildhöhe 0,33. Halbhohes Relief. Es ist nur die
linke Hälfte der Bildfläche erhalten und auch von dieser fehlt
der untere Rand. Dem Dargestellten fehlt der rechte Fuss, das
linke Knie, die Nasenspitze; die linke Gesichtshälfte ist stark
beschädigt. Alte Sandlöcher sind noch teilweise mit Gipsstuck
gefüllt. Die Ausdehnung des Grundes nach rechts macht es
wahrscheinlich, dass das Relief noch eine zweite Figur ent-
1 Von der Tünche einer Museumswand stammen leichte Spritzer kobalt-
blauer Leimfarbe.